Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling nennt Fraport-Umfrage "grotesk"

Der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling sowie die für Fluglärmschutz zuständige Umweltdezernentin Katrin Eder zeigen sich überaus verwundert über die weiterhin „fast schon nach prähistorischer Logik“ ausgerichtete Versuchsanlage der “repräsentativen forsa-Bürgerbefragung“ der Fraport in Hessen zu essentiellen Punkten, welche den Flughafen Frankfurt Rhein-Main anbelange. Die Befragung von 1000 ausschließlich hessischen Bürgerinnen und Bürgern sei schon als grenzwertig zu beschreiben. Auch in der Auslegung der Ergebnisse, so Ebling und Eder, sei doch manche Interpretation „kritikwürdig bis verwunderlich“.
„Rheinland-Pfalz und Mainz erleiden seit vielen Jahren massive Belastungen durch Fluglärm. Als grotesk muss man das Faktum bezeichnen, dass sie in der forsa-Umfrage einmal mehr ohne eigene Stimme bleiben – eine fast schon skandalöse Ignoranz der Fraport“, so Eder und Ebling. Die Fraport scheine selbst im Jahre 2014 noch der Berechnungsgrundlage der „Lärmzungen“ aus früheren Jahren verhaftet, derzufolge der Lärm am Rhein jäh endet: „Das muss man als entweder gewollt ignorant – oder als peinlich benennen“, so Ebling und Eder.
„Extrem ärgerlich und verquer“ werde es, wenn repräsentative Umfragen vermeintliche Stimmen aus weit entfernten Regionen Hessens – beispielhaft seien mögliche Adressen in Eschwege, Kassel, Alsfeld oder Hofgeismar zu nennen – berücksichtigte, aber Kommunen jenseits der Landesgrenze, die markant näher am Flughafen und den Lärmbeeinträchtigungen verortet seien, offenbar gewollt aussortierten: „Worin mithin die Repräsentativität der geäußerten Meinungen begründet liegen soll, erschließt sich nicht zwingend, zumal das Meinungsbild in Mainz ein anderes sein dürfte, als etwa im nordhessischen Fritzlar. Der Landeshauptstadt Mainz bleibe nur der erneute Appell, dass sich die Fraport anno 2014 mit einem realistischen Blick den enormen Belastungen der Bürgerinnen und Bürger in der umliegenden Region widme – auch diesseits des Rheins.
Wenn die Umfrage ein zentrales Ergebnis herausdestilliert habe, dann jenes, dass trotz offenkundig vieler Befragter in weiter Entfernung zum Flughafen dennoch die markante Aufforderung an die Fraport erfolge, deutlich „mehr zu tun, um die Belastung in der Region zu mindern.“
Dies, so Ebling und Eder, sei der Arbeitsauftrag, welcher aus der Umfrage für die Fraport primär heraussteche: „Und dieser Auftrag, das sei nochmals betont, endet eben keineswegs an der hessischen Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz.“

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