Mannheim bekommt neues Abfallwirtschaftskonzept

Abfallvermeidung, Wertstofftonne statt gelber Sack und die Ausweitung der Bioabfallerfassung: Drei konkrete Beispiele für wichtige Themen des neuen Abfallwirtschaftskonzeptes. Umweltbürgermeisterin Felicitas Kubala stellte das „Abfallwirtschaftskonzept für die Stadt Mannheim 2015 – 2024“ gemeinsam mit dem Leiter der Abfallwirtschaft Mannheim, Dr. Stefan Klockow, am Mittwoch im Betriebsausschuss Technische Betriebe vor. Ende Oktober wird das Konzept dem Gemeinderat zum Beschluss vorgelegt.
„Ressourcenschonung, Klimaschutz und Nachhaltigkeit haben oberste Priorität bei der Abfallwirtschaft Mannheim. Deswegen wird sich der städtische Betrieb noch intensiver mit der Vermeidung und Wiedernutzung von Abfällen beschäftigen“, betonte Umweltdezernentin Felicitas Kubala. Dr. Stefan Klockow, Leiter der Abfallwirtschaft, ergänzte hierzu: „Strom aus Photovoltaikanlagen und die energetische Verwertung von Abfällen im Müllheizkraftwerk leisten bereits heute durch CO2-Einsparungen einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz. Über die Vergärung der Bioabfälle können diese aber noch gesteigert werden. Den Anschlussgrad der Biotonne in Mannheim zu erhöhen, ist daher ein wichtiges Ziel der kommenden Jahre.“

Ziel: Wertstofftonne in kommunaler Verantwortung

Ein weiteres Ziel sei es, so Umweltbürgermeisterin Kubala, „die Sammlung der Leichtverpackungen ab 2017 wieder in die Verantwortung der Abfallwirtschaft Mannheim zu holen und den gelben Sack perspektivisch durch die Wertstofftonne zu ersetzen.“ Hier sei jedoch die gesetzliche Regelung zu berücksichtigen. Denn momentan erfolgt die Sammlung der gelben Säcke im Auftrag der DSD – Duales System Deutschland GmbH durch ein privatwirtschaftliches Unternehmen. Die Sammlung soll ab 2017 möglichst in die Verantwortung der Abfallwirtschaft Mannheim übergehen. „Darum bewirbt sich die Abfallwirtschaft Mannheim bei der nächsten Ausschreibung für die Sammlung des gelben Sacks“, so Dr. Stefan Klockow. Der rechtliche Rahmen für eine erweiterte Wertstofferfassung, zum Beispiel durch die Einführung der Wertstofftonne, ist derzeit durch ein Eckpunktepapier für ein Wertstoffgesetz festgehalten und muss zunächst noch auf Bundesebene verabschiedet werden.

Abfallpolitische Ziele, die das Land formuliert

Die kommunalen Abfallwirtschaftskonzepte müssen die Vorgaben des Abfallwirtschaftsplans (AWP) des Landes Baden-Württemberg berücksichtigen. Der baden-württembergische AWP nennt eine Reihe abfallpolitischer Ziele, die das neue Konzept der Stadt Mannheim erfüllt:

  • Entsorgungssicherheit: Die Abfallwirtschaft Mannheim verfügt über eine eigene Deponie, zwei Recyclinghöfe sowie einen Kompostplatz und unterhält langfristige Verträge mit der MVV Umwelt Ressourcen GmbH, die das Müllheizkraftwerk auf der Friesenheimer Insel betreibt.
  • Prinzip der Nähe: Der überwiegende Teil der Abfälle wird im Stadtgebiet selbst oder in der unmittelbaren Nähe behandelt, lange Transporte werden so vermieden.
  • Beratung vor Ort: Die Abfallwirtschaft Mannheim setzt vielfältige Maßnahmen im Bereich der Abfallvermeidung und Abfallberatung ein.

Ausweitung des Serviceangebotes

Im Hinblick auf Kundenorientierung und Effizienz befasst sich das Abfallwirtschaftskonzept mit zusätzlichen Maßnahmen wie zum Beispiel den Recyclinghöfen, um die Erfassung der städtischen Abfälle zu verbessern. Geprüft werden soll hierbei die Einrichtung eines dritten Recyclinghofes oder alternativ, die Öffnungszeiten der beiden bestehenden Recyclinghöfe auszuweiten. Für die Abfallberatung und Öffentlichkeitsarbeit werden konkrete Maßnahmen und Themenschwerpunkte, insbesondere zum Thema Abfallvermeidung, beschrieben.

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