Maschinenbau-Präsident gegen strengere Prüfschwellen

Der Präsident des Maschinenbau-Verbandes VDMA, Carl Martin Welcker, glaubt nicht, dass geringere Schwellenwerte für die Prüfung und das Verbot von Übernahmen die Sicherheit erhöhen und Unternehmen besser schützen. Das sagte Welcker der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Samstagsausgabe). Zu den Überlegungen der Bundesregierung, die Prüfschwelle für Zukäufe aus dem Ausland auf 10 Prozent zu senken, sagte Welcker: „Wir brauchen diese Verschärfung nicht.“

Bislang gilt ein Wert von 25 Prozent, von dem an die Bundesregierung solche Beteiligungen unter die Lupe nehmen und anschließend ihr Veto einlegen kann. Im August hatte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) eine Reduzierung auf 15 Prozent vorgeschlagen. Derzeit gibt es innerhalb des Kabinetts jedoch Bestrebungen, den Wert sogar auf 10 Prozent zu senken. In der Regierung ist die Sorge vor allem mit Blick auf chinesische Investoren gewachsen.

Für Welcker ist das jedoch der falsche Weg. „Die Antwort auf Chinas globale Agenda kann nicht sein, dass wir unsere Grundwerte außer Kraft setzen.“ Man müsse auch mit den Chinesen über ein faires Miteinander sprechen und die Märkte dort weiter öffnen. „Wenn das Ausland uns mit Investitionsbeschränkungen ebenso behandelt, wird es kritisch“, so Welcker. Deutschland dürfe nicht gute und schlechte Käufer unterscheiden. „Investoren aus Katar werden eingeladen, da redet kein Mensch über Schutzmaßnahmen“, sagte der 58-Jährige mit Blick auf eine Veranstaltung am Freitag in Berlin, auf der auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auftrat. „Wir müssen saubere, auf alle Investitionen anwendbare Rahmenbedingungen schaffen“, so Welcker.

Foto: Hafen, über dts Nachrichtenagentur

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