Münster baut Radverkehr massiv aus

Die Stadt Münster hat sich sehr erfolgreich um Fördermittel des Bundesverkehrsministers aus dem Programm „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ beworben. Sie erhält rund 2,1 Mio Euro für die „sensorgestützte adaptive Beleuchtung“ der geplanten Fahrradroute am Dortmund-Ems-Kanal und der Veloroute Münster – Telgte. Oberbürgermeister Markus Lewe nahm den Förderbescheid (am 21. November) in Berlin von Verkehrsminister Andreas Scheuer entgegen.

„Mit der innovativen Beleuchtungstechnik lässt Münster seinem neuen Qualitätsanspruch an die Radverkehrsinfrastruktur Taten folgen“, so OB Lewe. Die Beleuchtung am Kanal erstreckt sich auf etwa 20 km, auf der Veloroute sind es rund 5 km. Das bedeutet für beide Strecken einen enormen Gewinn an Komfort und Alltagstauglichkeit. Wer dort mit dem Rad unterwegs ist, bekommt vor allem in den frühen Morgenstunden, abends und nachts sowie während der dunklen Jahreszeit mehr Sicherheit.

Durch den Einsatz von Sensoren wandert der Lichtkegel der Beleuchtung über den Streckenverlauf mit den Radfahrern mit und wird danach wieder heruntergeregelt. Das verringert die Lichtverschmutzung, Tiere und Pflanzen werden nicht mehr als erforderlich belastet. Zugleich können mit diesen „Hell-dunkler-Schaltungen“ 70 Prozent Energie eingespart werden: „Ein Gewinn für Mensch und Natur“, freut sich Markus Lewe. Er geht davon aus,  dass sich dieser neue Münster-Standard durchsetzen wird.

Mit einer zurzeit im Aufbau befindlichen Teststrecke an der Kanalpromenade in Hiltrup sammelt die Stadt bereits wichtige Erfahrungen für die sensorgestützte adaptive Beleuchtung. Diese können anschließend für die Kanalpromenade und für die Veloroute Münster – Telgte genutzt werden.

Ebenfalls gefördert wird die innovative Steuerung von Radsignalisierungen mit zwei Modellvorhaben an der Veloroute Münster – Telgte. Auf dieser Route muss der Radverkehr künftig an zwei Kreuzungen Hauptverkehrsstraßen mit Ampeln passieren: am Niedersachenring/Ostmarkstraße und an der Dyckburgstraße/Dingstiege.

Vor allem die Kreuzung am Ring ist eine besondere Herausforderung, auch wegen der hohen Verkehrsbelastung an dieser Stelle. Ziel ist, Wartezeiten und Halte für den Radverkehr zu minimieren. Das soll durch die Abstimmung der Ampelsteuerung auf dem Ring in Wechselwirkung zur intelligenten, sensorgestützten Verkehrssteuerung des Radverkehrs auf dem Bohlweg und der Ostmarkstraße geschehen. An der Dingstiege/Dyckburgstraße werden Sensoren die Radfahrer so früh erfassen, dass sie möglichst ohne Halt bei „Grün“ die Dyckburgstraße queren können.

„Mit dieser Technik betreten wir in Deutschland weitestgehend Neuland. Wir möchten deren Alltagstauglichkeit  testen. Auch damit leistet Münster einen wichtigen digitalen Beitrag zur Förderung des Radverkehrs“, so Stadtbaurat Robin Denstorff. Er ist sich sicher, dass die Stadt mit dieser Technik an die positiven Erfahrungen in den Niederlanden und Dänemark anknüpfen kann.

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