Plastik – von der Produktion bis zur Entsorgung ein Problem?

Der Kunststoffbranche bläst angesichts der bekannten Bilder von schwimmenden Teppichen aus Kunststoffresten in den Weltmeeren oder der gigantischen Plastikmüllberge ein scharfer Wind ins Gesicht. Nicht zuletzt ist die Schelte der Gesellschaft und Medien zu einer laut gewordenen Umweltbewegung geworden und die Debatten über Sinn und Schaden von Kunststoffen zwingen die Produzenten auf den Rechtfertigungskurs auf einem schmalen Grad.

Die Kunststoffindustrie wächst

Dass die Kunststoffindustrie seit Jahrzehnten einen gigantischen Boom erlebt, dass ist unbestritten. Während in den 1950er-Jahren weltweit rund 1,5 Millionen Tonnen Kunststoff jährlich hergestellt wurden, ist die Produktion 2016 auf 348 Millionen Tonnen angestiegen. Damit hat sich die Produktionsmenge um das 230-fache erhöht. In den nächsten Jahren geht das Umweltbundesamt von weiteren Steigerungen aus. Doch nicht jeder produzierte Kunststoff ist automatisch ein Abfallproblem. Denn die stabilen Produkte, die als Formteile und feste Stoffe in der Automobil-, Elektro- und Bauindustrie zum Einsatz kommen, lassen sich in einem gut funktionierenden Wertstoffsystem nach einer langen Lebensdauer gut erfassen, um umweltgerecht entsorgt oder wiederverwertet zu werden. Schwieriger wird es hingegen mit den Plastikverpackungen. Ihre Lebensdauer wird vom Umweltbundesamt mit „wenigen Minuten bis Monaten“ angegeben. Das heißt, dass das Risiko, dass sie direkt nach ihrem Gebrauch achtlos als weggeworfener Müll in der Natur landen ist besonders hoch. Immerhin liegt der Anteil von den in Deutschland produzierten Kunststoffmengen bei 30,5% (2017 waren es 14,4 Mio. Tonnen), wie es von Seiten des Branchenverbands Plastic Europe Deutschland heißt.

Die Kunststoffindustrie ist Dauerkritik ausgesetzt

Auch die mittelständischen Unternehmen sind dem Dauerbeschuss an Kritik ausgesetzt. Somit heißt es für die Unternehmen, mit den branchenspezifischen Fakten dagegen zu halten und dem, was in den eigenen Werkhallen täglich getan wird: Als erstes beträgt die Verwertungsquote von Kunststoff in Deutschland über 99%. Sei es, dass es sich um die Schlauchfolien von WPTrading handelt, oder andere Kunststoffverpackungen. Zweitens sind die Unternehmen hervorragend organisiert.

Laut dem Umweltbundesamt und dem Kunststoffverband Plastics Europe sind es genau 99,2%. Das bedeutet, dass dieser Anteil am gesamten deutschen Kunststoffabfall, der jährlich 6,15 Mio. Tonnen nach Einschätzung des Bundesumweltamtes beträgt, durch die Wertstoffsysteme wie bspw. Duale Systeme erfasst wird. Was passiert im Anschluss? In der Kunststoffproduktion werden 46,7% wieder eingesetzt und 52,7% finden energetisch in Müllheizkraftwerken oder als Ersatzbrennstoff Verwertung. Damit landen nur 0,6% der Kunststoffabfälle auf der Deponie. Das zeigt, dass es in Deutschland einen funktionierenden Wertstoffkreislauf gibt und die gewonnenen Materialien für neue Produkte genutzt werden. Damit liegt Deutschland mit seiner Recyclingquote europaweit an der Spitze.

Kunststofffolien sind die Grundlage für Nachhaltigkeit

In der Entwicklung wird immer wieder an neuen Materialmischungen geforscht, denn Kunden fordern immer mehr einen gewissen Recylinganteil, aber dennoch sollten die Preise für die Folien nicht steigen. Somit heißt es für die Industrie die Preis- und Leistungsanforderungen in Einklang zu bringen.

Allerdings sind die Kunststofffolien die Grundlage für Nachhaltigkeit im Lebensmittelbereich. Denn Folien tragen dazu bei, dass die Lebensmittel wie Gemüse, Obst oder Fleisch schon vor dem Verzehr verderben. Kommen keine Folien mehr zum Einsatz, dann verkürzt sich die Mindesthaltbarkeit immens. Die Folge wäre, dass sich nicht mehr die Optik zeigt, welche die Verbraucher seit Jahren gewohnt sind. Selbst wenn eine neue und gut informierte Generation an Jugendlichen heranwächst – was nicht zuletzt dem Greta-Effekt zuzuschreiben ist: die jungen Leute werden eine geschrumpelte Gurke, die allein aufgrund ihres Aussehens als faul oder nicht mehr verzehrbar eingestuft wird, liegen lassen. Die Nachhaltigkeits-These der Kunststoffindustrie wird von dem Institut für Energie- und Umweltforschung in Heidelberg sogar gestützt. Das Institut erklärt, dass der Lebensmittelverlust in der Regel immer umweltschädlicher als die Verpackung. Denn schließlich ist sie das Mittel, um die Produkte an den Verbraucher zu bringen und die Haltbarkeit zu verlängern.

Der Greta-Effekt in Deutschland: er verpufft

In Deutschland gab es in er Politik und den Medien nur ein Thema: Greta Thunberg und ihre Fridays-for-Future-Bewegung und das Klima. Doch gemessen daran ist der Greta-Effekt bescheiden, denn drei von vier Deutschen geben an, dass sie ihr Verhalten nicht oder kaum geändert haben. Dazu passend präsentierte die Luftfahrtbranche ihre Rekordbilanz für das erste Halbjahr 2019: noch nie wie zuvor stiegen Deutsche in den Flieger. Bei vielen Bundesbürgern hat das Theater um die Atlantiküberquerung der Klima-Prophetin im Segelschiff den Überdruss über den als inszeniert empfundenen Hype wachsen lassen.

Was die junge Schwedin allerdings unbestritten geschafft hat, ist die Herstellung eines neuen Bewusstseins dafür, wie verletzlich unsere Erde ist. Hier wird keine nationale Hysterie benötigt, sondern weltumspannende Strategien und ernsthafte Partner zur Umsetzung. Europa kann und soll vorangehen: mit einer Begrenzung und Verteuerung der Verschmutzungsrechte, durch die die Industrie dazu gezwungen wird, umweltfreundlichere Technologien zu entwickeln. Doch es ist niemanden geholfen, wenn durch überzogene staatliche Maßnahmen die Konzerne dazu veranlasst werden, am Ende ihre Produktion in andere Länder wie bspw. nach Asien zu verlegen, um dort skrupellos Raubbau an der Zukunft der Erde zu betreiben und die kleineren Betriebe letztendlich in den Konkurs führt.

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