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Rekordergebnis bei Betriebsansiedlungen in Österreich

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Wien – Die zum Wirtschaftsministerium ressortierende Betriebsansiedlungsagentur ABA-Invest in Austria konnte im Jahr 2014 gemeinsam mit den Regionalgesellschaften 276 neue internationale Unternehmen in Österreich ansiedeln. „Das ist ein Plus von mehr als 21 Prozent und stellt das bisher beste Ergebnis in der 33-jährigen Firmengeschichte dar“, teilt ABA-Eigentümervertreter Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner mit. Zusätzlich zum Rekordwert bei den Ansiedlungen haben sich auch die weiteren Erfolgsparameter deutlich verbessert: Die Investitionssumme erhöhte sich um knapp sieben Prozent auf 371 Millionen Euro, während die Zahl der geschaffenen Arbeitsplätze gegenüber dem Vorjahr um 79 Prozent auf 2.645 gestiegen ist.

„Das gestiegene Vertrauen internationaler Investoren ist ein positives Signal, muss aber vor allem ein Ansporn für weitere Reformen sein. Denn die internationale Konkurrenz wird härter, daher müssen wir die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts schrittweise verbessern“, sagt Mitterlehner. „In diesem Sinne haben wir eine Steuerreform erarbeitet, forcieren die Entbürokratisierung und verbessern die Fachkräfte-Ausbildung. Gerade das Angebot an Spitzen-und Fachkräften wird im Wettbewerb immer entscheidender. Als neue Maßnahme erhöhen wir die Forschungsprämie ab 2016 von zehn auf zwölf Prozent“, erläutert Mitterlehner. Weiter verstärken will Mitterlehner die Umsetzung der Standortstrategie Leitbetriebe sowie die Kooperation zwischen Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft.

F&E-Investitionen gestiegen, neue Forschungsplatz-Kampagne gestartet

Besonders erfreulich ist der deutliche Ansiedlungs-Zuwachs bei Unternehmen, die hierzulande Forschung & Entwicklung betreiben (13 gegenüber vier im Jahr 2013). Seit dem Start der Marketingkampagne „Forschungsplatz Österreich“ haben 72 internationale Unternehmen F&E-relevante Investitionen in Österreich getätigt. Sie schufen 1.442 zusätzliche Arbeitsplätze und investierten 282 Millionen Euro. Für Staatssekretär Harald Mahrer ist dies ein eindrucksvoller Beweis für die Leistungsfähigkeit der angesiedelten Betriebe, die „qualitative, nachhaltige Arbeitsplätze mit Zukunftsperspektiven schaffen“. In diesem Zusammenhang will Mahrer auch die Kooperation zwischen Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft weiter verstärken: „Unsere Kampagne ‚Forschungsplatz Österreich‘ trägt Früchte. Die neuen Zahlen sind ein klarer Auftrag die erfolgreiche und international sichtbare Initiative zu verlängern. Damit wollen wir die F&E-Investitionen internationaler Unternehmen erhöhen und die Ansiedlung von Leitbetrieben und Kompetenzzentren weiter forcieren. Österreich soll ein bedeutender Forschungs-Hotspot werden.“ Vier neue Werbesujets, die die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft illustrieren, werden in den nächsten Monaten in internationalen Wirtschafts- und Wissenschaftsmagazinen erscheinen und sollen verstärktes Interesse am Innovationsstandort Österreich wecken.

ABA-Bilanz: Deutschland bleibt Nummer Eins – Mehr Ansiedlungen aus Italien sowie Zentral-, Ost- und Südosteuropa

Wichtigstes Investorenland mit 88 Ansiedlungen ist Deutschland, das Plus lag bei vier Prozent. „Erfreulicherweise waren darunter wieder einige größere Investitionen im zweistelligen Millionenbereich, daher liegt die mit den deutschen Ansiedlungen verbundene Investitionssumme von 274,5 Millionen Euro rund 40 Prozent über dem Vorjahreswert von 196,7 Millionen“, so ABA-Geschäftsführer René Siegl. „Sehr positiv“ sei auch der Aufwärtstrend bei den Betriebsansiedlungen aus Italien, er brachte 2014 das beste Ergebnis seit ABA-Bestehen: Insgesamt 43 italienische Unternehmen haben sich im Vorjahr mit Unterstützung der ABA in Österreich niedergelassen – fünfmal so viele wie vor zehn Jahren und 23 Prozent mehr als 2013 (35). Markant ist auch das zunehmende Interesse aus dem CEE-und SEE-Raum: Mit 74 Unternehmen zeichnet diese Gruppe für rund 27 Prozent aller ABA-Ansiedlungen verantwortlich.

„Viele Unternehmen, die sich bei uns ansiedeln, schätzen die Drehscheibenfunktion in Richtung Zentral-, Südost- und Osteuropa. Dazu kommen langfristige Erfolgsfaktoren wie die qualifizierten Fachkräfte und unsere Stabilität und Rechtssicherheit, was gerade in einem schwierigen geopolitischen Umfeld eine besondere Stärke ist“, erläutert Wirtschaftsminister Mitterlehner. „Darüber hinaus punkten wir mit der guten Lebensqualität und einer hohen Energie-Versorgungssicherheit“, so Mitterlehner.

Bundesländer-Ranking: Wien vor Kärnten, NÖ und Salzburg gleichauf

Auch 2014 siedelte sich mit 131 die Mehrzahl der internationalen Unternehmen in der Hauptstadt Wien an (2013: 104). Stärkstes Bundesland nach Wien war Kärnten mit 38 Betriebsansiedlungen vor Niederösterreich und Salzburg mit je 20. 18 der von der ABA und den Regionalgesellschaften betreuten Firmengründungen wurden in Oberösterreich, 16 in der Steiermark, 14 in Tirol, zehn in Vorarlberg und neun im Burgenland angesiedelt.

  • Ein Ansiedlungs-Beispiel ist der deutsche Mittelständler aus Baden Württemberg Schäflein Logistics, der in Hallein ein Logistikcenter mit 40 Beschäftigen errichtet hat. Den Schritt des Unternehmens nach Österreich begründet Achim Schäflein, Vorstandsvorsitzender der Schäflein AG so: „Österreich hat viele Schlüsselindustrien wie Automobilzulieferer und Maschinen- und Anlagenbauer sowie eine gute Anbindung auch an osteuropäische Länder“.
  • Der frühere Unternehmensberater Peter Stebe gründete mit Kollegen das Start-up nextSociety in New York, um eine neue Networking-App zu entwickeln. In Wien haben die Gründer nun ihr globales Entwicklungszentrum angesiedelt. „Die österreichische Szene ist jung und frisch, mobil und attraktiv. Und die Lebensqualität ist eine der besten weltweit“, sagt Stebe, der sich nach Gesprächen mit der ABA für den Standort Wien entschieden hat. „Österreich wird als Forschungsstandort bei amerikanischen Investoren sehr geschätzt. Die Zusammenarbeit mit unserem österreichischen Partner brachte tolle erste Ergebnisse.“
  • Poly-Clip errichtete in Oberösterreich eine Produktionsstätte für Metall- und Kunststoffclips und die dazugehörigen Maschinen. Das deutsche Unternehmen investiert fünf Millionen Euro und wird in der Anfangsphase 15 Mitarbeiter beschäftigen.

Über die ABA-Invest in Austria

Die ABA-Invest in Austria ist eine im Eigentum des österreichischen Wirtschaftsministeriums stehende Betriebsansiedlungsgesellschaft. Sie berät interessierte Unternehmen kostenlos bei der Standortwahl, in arbeits- und steuerrechtlichen Fragen, hilft bei der Suche nach Kooperationspartnern und unterstützt im Kontakt mit Behörden.

Derzeit betreut die ABA-Invest in Austria 737 internationale Unternehmen mit konkretem Ansiedlungsinteresse, das ist um sechs Prozent höher als um dieselbe Zeit vor einem Jahr.

 

Quelle: ots

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