Schaeffler-Vorstandschef verteidigt Verbrennungsmotoren gegen Kritik

Der Vorstandschef des Automobilzulieferers Schaeffler, Klaus Rosenfeld, hält die europaweiten Ziele zur Reduktion des Kohlendioxid-Ausstoßes ohne Verbrennungsmotoren kurzfristig für unrealistisch. „Eines ist klar: Ohne optimierte Verbrenner und ohne elektrische oder hybride Antriebe sind die 95-Gramm CO2-Flottenausstoß bis 2020 nur sehr schwer zu erreichen“, sagte Rosenfeld dem Wirtschaftsmagazin „Capital“ (Ausgabe 9/2017). Ein rascher Umstieg auf Elektroautos entlaste auch in Deutschland derzeit keineswegs das Klima.

„Die Art der Stromerzeugung ist mit entscheidend“, sagte Rosenfeld. „Und siehe da: Wenn Sie den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs von der Produktion über den Betrieb bis zur Entsorgung nehmen, kann der neueste Euro-6-Diesel beim heutigen Strommix in Deutschland durchaus mit dem Elektroauto mithalten.“ Vor allem wegen des politischen Drucks in China rechnet Rosenfeld gleichwohl mit einer schnellen Markteroberung von Elektro- und Hybridfahrzeugen. „Wir glauben, dass im Jahr 2030 weltweit noch rund 30 Prozent aller Fahrzeuge allein mit Benzin oder Diesel betrieben werden. Daneben erwarten wir einen Marktanteil von 30 Prozent für Elektroautos und von 40 Prozent für Hybridfahrzeuge“, sagte Rosenfeld dem Magazin.

China sei „ein immenser Treiber“. Auch wenn er mittelfristig eine stabile Gewinnmarge von 12 bis 13 Prozent für sein Unternehmen erwartet, schließt Rosenfeld langfristige Folgen für die Rentabilität von Schaeffler durch den Umstieg auf Elektroantriebe nicht aus. „Natürlich könnte auf lange Sicht eine massive Verschiebung in unserem Produktprogramm und eine deutlich geringere Fertigungstiefe unser Margenprofil verändern.“ Es sei aber noch zu früh, dazu eine Prognose abzugeben.

Foto: Autobahn, über dts Nachrichtenagentur

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