Söder soll zur Ämtertrennung bereit sein

In den Streit um die Nachfolge von Horst Seehofer kommt Bewegung: Der bayerische Finanzminister Markus Söder wäre zu einer Ämtertrennung bereit, heißt es in der CSU. „Wenn er Ministerpräsident werden kann, verzichtet Markus zur Not auch auf den Parteivorsitz“, sagte ein Vertrauter dem „Spiegel“. Regierungschef in Bayern sei aus CSU-Sicht ohnehin das wichtigere Amt.

Auch Söders Gegner in der Parteispitze, wie Wirtschaftsministerin Ilse Aigner oder der stellvertretende Parteichef Manfred Weber, würden dieses Modell für denkbar halten. Den beiden werden Ambitionen auf den CSU-Vorsitz nachgesagt. Ein weiterer Anwärter wäre CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt, der wie Aigner aus dem mitgliederstärksten Bezirk Oberbayern kommt. Söder gilt als aussichtsreichster Nachfolger, falls Horst Seehofer sein Amt als Ministerpräsident niederlegt. Seehofer wird seit dem schlechten Abschneiden der CSU bei der Bundestagswahl in seiner Partei stark kritisiert. Er will sich nach Abschluss der Sondierungen zu seiner Zukunft äußern. Eine Trennung der Ämter wäre für Seehofer vermutlich die einzige Möglichkeit, eine vollständige Machtübernahme Söders zu verhindern. Die Parteiführung wird Mitte Dezember neu gewählt. In der CSU werde befürchtet, dass es zu einer Spaltung in der Partei wie vor zehn Jahren kommen könnte. Damals wurde der CSU-Vorsitzende und bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber zum Rückzug gedrängt.

Foto: Markus Söder, über dts Nachrichtenagentur

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