Solingen: neues Leben für Gewerbebrachen

Die Stadt Solingen gehört zu den zwölf Städten und Gemeinden, die 2015 in den Flächenpool des Landes NRW aufgenommen werden. Das teilte Bauminister Michael Groschek der Stadt vor wenigen Tagen schriftlich mit. Jetzt kann die Stadt mit der Unterstützung des Landes für die Reaktivierung von vier überwiegend gewerblichen Brachflächen rechnen: Ohligs-Ost/Hansastraße, Katternberger Straße, Schlachthofstraße und Klauberger Straße (beide im Bereich des ehemaligen Nordbahnhofes). Der Stadtentwicklungsausschuss (ASUKU) hatte die Bewerbung um Aufnahme in den Pool im September 2014 beschlossen. Insgesamt haben die vier Flächen einen Umfang von ca. 18 Hektar.
Beim „Flächenpool“ handelt es sich im Kern um ein Moderationsverfahren: Spezialisten des Landes ermitteln im Dialog mit der Stadt, der Wirtschaftsförderung und – vor allem – den Eigentümern das Potenzial einer brachliegenden Fläche und klären die unterschiedlichen Interessen, Erwartungen und Ziele. Der Flächenpool NRW wirkt als unabhängiger Moderator und deckt mögliche Konflikte auf. Allein die vier zum Pool angemeldeten Solinger Flächen haben 56 Eigentümer. Am Ende des Prozesses steht eine gemeinsame umsetzungsreife Zielvereinbarung.
Der Solinger Planungsdezernent Hartmut Hoferichter freut sich über die Aufnahme Solingens in den Landespool: „Diese Verfahren sind ein hervorragendes Mittel, die Hauptbeteiligten miteinander ins Gespräch zu bringen und gemeinsame Lösungen zu finden, die nicht zuletzt den Interessen des Industriestandorts Solingen dienen. Die Hilfestellung kommt auch zur rechten Zeit: Die Diskussion um den Regionalplan hat gezeigt, welche hohe Bedeutung den innerstädtischen Gewerbebrachen heute zukommt – angesichts der Schwierigkeiten, neue Gewerbegebiete auszuweisen.“
Als nächster Schritt muss nun die Stadt eine Konsensvereinbarung mit dem Land Nordrhein-Westfalen schließen, die die Spielregeln, die Verantwortung der Gemeinde und die Leistungen der Landestöchter NRW.URBAN und Bahnflächenentwicklungsgesellschaft BEG beschreibt, die vom Land mit der Umsetzung des Flächenpools betraut wurden. Die Stadt unterstützt die Verfahren mit eigenem Personal und koordiniert die Beteiligten, die finanzielle Beteiligung der Stadt beträgt lediglich 8.000 Euro.

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