SPD-Linke wollen rot-rot-grünes Projekt vorantreiben

SPD-Parteizentrale, über dts NachrichtenagenturBerlin – Nach dem Beschluss des SPD-Parteitags, eine Koalition mit der Linkspartei nicht mehr grundsätzlich auszuschließen, mehren sich in der SPD die Stimmen, die den Boden für ein solches Bündnis bereiten wollen. Juso-Chef Sascha Vogt forderte im Nachrichtenmagazin „Focus“: „Wir müssen jetzt einen breiten Dialog mit der Linkspartei darüber führen, wie wir Punkte überwinden können, die uns trennen.“ Dem Berliner SPD-Landesvorsitzende Jan Stöß zufolge geht es jetzt darum, „den kulturellen Boden für künftige Kooperationen zu bereiten.“

Für SPD-Politikerin Angela Marquardt, einer Mitarbeiterin von SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles ist es jetzt wichtig, „eine strategische Entscheidung mit politischen Inhalten zu unterfüttern“. Marquardt die seit vielen Jahren einen „rot-rot-grünen Dialog“ organisiert. Ihr Ziel: Eine Kooperation mit der Linkspartei soll nicht mehr nur im kleinen Zirkel, sondern in der gesamten SPD diskutiert werden. Zum Beispiel im kommenden Jahr wenn die „Denkfabrik“, ein linker Thinktank in der SPD zehn Jahre alt wird. „Warum sollte bei einer solchen Jubiläumsfeier nicht ein Gespräch zwischen Gregor Gysi und einem stellvertretenden SPD-Vorsitzenden möglich sein?“, fragte Marquardt. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke, der mit einer Koalition aus SPD und Linkspartei regiert, sagte dem Magazin: „Wir beweisen jeden Tag, dass es möglich ist, mit den pragmatischen Kräften in der Linkspartei zusammen eine ganze Wahlperiode lang verantwortungsvolle Regierungspolitik zu gestalten.“ Woidke wies darauf hin, dass die brandenburgische SPD 2009 einer Zusammenarbeit mit der Linken sehr skeptisch gegenüber gestanden habe. „Mittlerweile ist die rot-rote Koalition auch innerhalb der brandenburgischen SPD unumstritten.“ Woidke nannte den Beschluss des Leipziger Parteitags ein „Angebot an die Linke“. Er sagte: „Sie wird sich in vielen Punkten bewegen müssen, um eine rot-rot-grüne Koalition im Bund denkbar zu machen.“

Foto: SPD-Parteizentrale, über dts Nachrichtenagentur

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