Sri Lanka: Zahl der Toten nach Anschlagserie steigt weiter

Nach der Anschlagserie in Sri Lanka am Ostersonntag ist die Zahl der Todesopfer weiter gestiegen. Mindestens 290 Menschen seien durch die Explosionen ums Leben gekommen, teilte die Polizei am Montag mit. Knapp 500 weitere Personen wurden demnach verletzt.

Unter den Opfern sollen auch 35 Ausländer sein. Bisher gibt es keine Hinweise darauf, dass auch Deutsche getötet wurden. Die Motive für die Anschläge waren auch am Montagvormittag weiter ungeklärt. Insgesamt wurden nach Angaben lokaler Behörden 24 Personen im Zusammenhang mit der Anschlagserie festgenommen. Offiziell bekannte sich aber weiterhin niemand zu der Tat. Vize-Verteidigungsminister Ruwan Wijewardene sprach lediglich von „Extremisten“, die für die Tat verantwortlich seien, ohne weitere Details zu nennen. Unterdessen verdichteten sich die Anzeichen für eine Ermittlungspanne: Nach Angaben von Premierminister Ranil Wickremesinghe sollen Geheimdienstinformationen vorgelegen haben, die auf einen möglichen Anschlag hindeuteten. Diese Hinweise wurden aber offenbar nicht weiter verfolgt. Die ursprüngliche Anschlagserie hatte sich am Sonntagvormittag gegen drei Kirchen in verschiedenen Gegenden des Inselstaats sowie drei Luxushotels in der Hauptstadt Colombo gerichtet. Jüngsten Behördenangaben zufolge handelte es sich dabei um Selbstmordattentate. Die Detonationen in den Kirchen hatten sich während der Ostermessen ereignet. Die Regierung Sri Lankas hatte als Reaktion auf die Anschläge eine Ausgangssperre verhängt, die mittlerweile aber wieder aufgehoben wurde. Nach Angaben des Krisenreaktionszentrums des Auswärtigen Amts ist es aber möglich, dass sie ab 18 Uhr Ortszeit (14:30 Uhr deutscher Zeit) über Nacht wieder verhängt wird. Reisende sollten die örtlichen Presseverlautbarungen und die Reisehinweise verfolgen, hieß es. Eigentlich galt das bei Urlaubern beliebte Land seit dem Ende des Bürgerkriegs im Jahr 2009 als sicher. Terroranschläge waren seitdem nicht mehr verübt worden. Sri Lanka ist mehrheitlich buddhistisch geprägt. Nur rund sieben Prozent der Bevölkerung des Landes sind laut der aktuellsten Volkszählung Christen.

Foto: Sri Lanka, über dts Nachrichtenagentur

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