Stadtwerke-Windpark wächst in die Höhe

„In der Nordsee vor Borkum steht die erste Windkraftanlage unseres Offshore-Windparks“, erklärt Bernd Wilmert, Sprecher der Geschäftsführung der Stadtwerke Bochum, zum erreichten Baufortschritt auf hoher See. Mit der Montage des Rotorsterns wurden am Wochenende die Errichtungsarbeiten bei der ersten von insgesamt 40 Windkraftanlagen im Trianel Windpark Borkum abgeschlossen. Zwei weitere Anlagen werden bis Ende der Woche errichtet. Die Stadtwerke Bochum sind mit einer Leistung von 37 Megawatt an dem Offshore-Windpark beteiligt. Damit können 42.000 Haushalte im Versorgungsgebiet mit umweltfreundlichem Windstrom versorgt werden.

„Wenn alles wie geplant weitergeht, rechnen wir im Herbst mit der ersten Stromeinspeisung der bis dahin errichteten Anlagen. Zum Jahreswechsel soll der kommerzielle Betrieb aufgenommen werden“, so Dietmar Spohn, Geschäftsführer der Stadtwerke Bochum.

Für die Errichtung der 148 Meter hohen AREVA Windkraftanlagen der 5-MW-Klasse wurde das Spezialschiff Adventure des britischen Unternehmens MPI gechartert. Das Errichtungsschiff mit einer Länge von rund 140 Metern bietet genügend Platz, um pro Tour die Komponenten für drei komplette Windkraftanlagen zu transportieren. Eine Anlage besteht aus drei Turmsegmenten, der Gondel und dem Rotorstern. Bereits eine Woche zuvor hatte die Adventure das Baufeld erreicht und mit den Vorarbeiten zur Installation begonnen.

Die von AREVA Wind speziell für den Offshore-Einsatz hergestellten Anlagen sind für Windgeschwindigkeiten bis zu 25 m/s ausgelegt, das entspricht der Windstärke 10. Bei voller Leistung drehen sich die Rotoren mit einer Blattspitzengeschwindigkeit von rund 320 km/h etwa 15 Mal in der Minute um die eigene Achse.

In den kommenden Monaten wird das Errichterschiff kontinuierlich zwischen dem Basishafen in Eemshaven (NL) und dem Baufeld vor Borkum pendeln. Rund ein halbes Jahr werden die Errichtungsarbeiten für alle 40 Anlagen voraussichtlich dauern.

Für das vierte Quartal ist die Fertigstellung der Netzanbindung durch den zuständigen Netzbetreiber TenneT geplant. Die dafür benötigte Offshore-Konverter-Plattform DolWin alpha wird voraussichtlich in den Sommermonaten errichtet. Aufgrund der mehrmaligen Verschiebung des Netzanschlusses hat sich die Inbetriebnahme des Windparks bereits um rund ein Jahr verschoben.

Um einen Teil des dadurch entstandenen finanziellen Schadens zu decken, nehmen die am Windpark beteiligten Stadtwerke und Trianel die am 1. Januar 2013 in Kraft getretene Haftungsregelung für eine verspätete Netzanbindung in Anspruch. Danach werden 90 Prozent der entgangenen Einspeisevergütung von TenneT entschädigt.

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