Strom- und Gas-Anbieterwechsel ist populär in Österreich

Wien – Die Wechselzahlen bei Strom und Gas erreichten im vergangenen Jahr einen neuen Rekord: „Rund 148.000 Haushalte und Unternehmen haben 2013 ihren Strom- bzw. Gaslieferanten gewechselt, das entspricht zum Vorjahr einem Plus von 68 Prozent“, sagt Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner. „Das sind die höchsten Wechselzahlen seit der Liberalisierung des Strom- und Gasmarktes. In den heimischen Energiemarkt ist im vergangenen Jahr deutlich Bewegung gekommen.“ Das geht aus der Marktstatistik der Regulierungsbehörde E-Control hervor.

Bei Strom hat sich die Wechselrate im vergangenen Jahr beinahe verdoppelt – von 1,1 Prozent aller Verträge im Jahr 2012 auf 1,9 Prozent 2013. Insgesamt suchten sich im vergangenen Jahr 114.135 Stromkunden – darunter 78.003 Haushalte – einen neuen Stromlieferanten. Die Wechselrate bei Gas stieg 2013 auf 2,5 Prozent, damit wurde die bisherige Bestmarke von 1,7 Prozent im Jahr 2012 deutlich übertroffen. In Summe wechselten im vergangenen Jahr 33.834 Endkunden – darunter 31.040 Haushalte – ihren Gasanbieter.

Höchstes Einsparpotenzial seit fünf Jahren

Ein Grund für die positive Entwicklung bei den Wechselzahlen sieht Walter Boltz, Vorstand des Strom- und Gasregulators E-Control, in dem hohen Einsparpotenzial. „Bis zu 448 Euro kann sich ein durchschnittlicher Haushalt pro Jahr mit dem Wechsel des Strom- und Gaslieferanten derzeit sparen. Das sind die höchsten Einsparungen seit fünf Jahren“, betont Boltz. Ein weiterer Grund sei, dass das Thema Anbieterwechsel im vergangenen Jahr öffentlich sehr stark präsent war. Neben den stetigen Aktivitäten der E-Control haben dazu auch wesentlich verschiedene Aktionen wie die Hofer-Grünstromaktion oder die Aktion „Energiekosten-Stop“ des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) beigetragen.

„Rechnen damit, dass Wechselrate weiter steigt“

Die hohen Wechselzahlen seien aber kein Grund sich zufrieden zurückzulehnen, ergänzt E-Control-Vorstand Martin Graf. „Im europäischen Vergleich sind die heimischen Wechselraten nach wie vor äußerst bescheiden“, sagt Graf. „Und das obwohl Konsumenten bereits seit über einem Jahrzehnt ihren Strom- und Gaslieferanten frei wählen können.“ Dennoch rechnet E-Control-Vorstand Martin Graf damit, dass sich der positive Trend im heurigen Jahr fortsetzen wird und verweist auf die mehr als 260.000 Registrierungen bei der VKI-Energiekostenaktion. „Hunderttausende Haushalte haben bereits klar ihr Interesse an einem Lieferantenwechsel deponiert. Wir hoffen, dass möglichst viele auch tatsächlich wechseln.“ Dann werde die Wechselrate auch heuer deutlich weiter steigen.

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