Studie: Smartphones machen 2020 zwei Drittel des Mobilfunkmarktes aus

London – Laut des jüngsten Berichts der GSMA Intelligence, der Forschungszweig der GSMA, werden Smartphones bis 2020 zwei Drittel der Mobilfunkverbindungen weltweit ausmachen. Die neue Studie mit dem Titel „Smartphone Forecasts and Assumptions, 2007-2020” (Smartphone Prognosen und Annahmen 2007-2020) ergab, dass derzeit ein Drittel der Mobilfunkverbindungen, d.h. über zwei Milliarden, auf Smartphones entfallen.1 Die Studie prognostiziert, dass die Zahl der Smartphone-Verbindungen 2 in den nächsten sechs Jahren um das Dreifache auf sechs Milliarden wachsen wird. Das sind zwei Drittel der für das Jahr 2020 vorausgesagten neun Milliarden Verbindungen. Die übrigen Verbindungen werden von einfachen Handys, Feature-Phones und Datenterminals wie Tablets, Dongles und Routers belegt. Nicht eingeschlossen in der Studie waren M2M-Verbindungen.

„Wie die heute veröffentlichte Studie zeigt, werden Smartphones in den nächsten sechs Jahren der Hauptwachstumsmotor der Mobilfunkbranche sein. Allein in den nächsten 18 Monaten sollen eine Milliarde neue Smartphone-Verbindungen hinzukommen.“

„Das Smartphone hat eine globale Innovationswelle ausgelöst, die Millionen Menschen neue Dienste und Unternehmen jeglicher Art Effizienzgewinne gebracht hat”, so Hyunmi Yang, Chief Strategy Officer bei der GSMA. „Wie die heute veröffentlichte Studie zeigt, werden Smartphones in den nächsten sechs Jahren der Hauptwachstumsmotor der Mobilfunkbranche sein. Allein in den nächsten 18 Monaten sollen eine Milliarde neue Smartphone-Verbindungen hinzukommen.

„Für Verbraucher bedeuten diese Geräte eine Verbesserung des Lebensstandards und eine Lebensveränderung, insbesondere in aufstrebenden Märkten. Parallel dazu tragen sie zum Wirtschaftswachstum bei, indem sie das Unternehmertum stimulieren. Im Zuge der Weiterentwicklung der Mobilfunkbranche rücken Smartphones immer mehr in den Mittelpunkt des Lebens, woraus sich für Marktteilnehmer Chancen in vertikalen Märkten wie Finanzdienstleistungen, Gesundheitsversorgung, Heimautomatisierung und Verkehrswesen ergeben.”

Smartphone-Fokus verschiebt sich auf Entwicklungsländer

Entwicklungsländer haben Industrieländer in Bezug auf Smartphone-Verbindungen im Jahr 2011 überholt und sie sind heute für zwei Drittel der Smartphones weltweit verantwortlich, so die neue Studie. Prognosen zufolge werden bis 2020 vier von fünf Smartphone-Verbindungen weltweit auf Entwicklungsländer entfallen.

Die Asien-Pazifik-Region ist derzeit für rund die Hälfte der globalen Smartphone-Verbindungen verantwortlich, obwohl die Marktdurchdringung von Smartphones in der Region nicht einmal 40 Prozent beträgt. Allerdings wird die Asien-Pazifik-Statistik hochgetrieben durch den Einschluss von China, der größte Smartphone-Markt der Welt mit mehr als 629 Millionen Smartphone-Verbindungen.

Die zehn größten Smartphone-Märkte der Welt, 2. Quartal 2014

Quelle: GSMA Intelligence

Land

Smartphone-Verbindungen (in Millionen)

1 China 629,2
2 USA 196,8
3 Brasilien 141,8
4 Indien 111,0
5 Indonesien 95,0
6 Russische Föderation 83,9
7 Japan 66,1
8 Deutschland 48,5
9 Großbritannien 45,4
10 Frankreich 43,5

In vielen entwickelten Märkten nähert sich die Marktdurchdringung von Smartphones einer Art Obergrenze von 70 bis 80 Prozent, ab der sich der Wachstumstrend verlangsamt. Laut des Berichts wird die Annahme von Smartphones bis 2020 voraussichtlich 75 Prozent in Europa und Nordamerika erreichen. Das Wachstum von Smartphones hat sich in diesen zwei Regionen in den letzten Jahren verlangsamt. Zwischen 2010 und 2013 wuchsen Smartphone-Verbindungen um 35 Prozent in Nordamerika und um 39 Prozent in Europa. Dagegen betrug im selben Zeitraum das Wachstum im Asien-Pazifik-Raum und in Lateinamerika über 80 Prozent.

Die fünf Länder mit der weltweit höchsten Annahme von Smartphones (als Prozentsatz aller Verbindungen) sind derzeit Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate, Finnland, Südkorea und Norwegen. Im Gegensatz dazu verfügt Subsahara-Afrika mit 15 Prozent über die weltweit niedrigste Marktdurchdringung für Smartphones, jedoch wird sich die Region in den nächsten sechs Jahren voraussichtlich am schnellsten entwickeln, weil sich die Verfügbarkeit erschwinglicher Geräte verbessert und mobile Breitbandnetze in ganz Afrika eingeführt werden.

Treibende Faktoren am Smartphonemarkt

Der neue Bericht der GSMA Intelligence unterstreicht eine Reihe von Faktoren, die das Wachstum am globalen Smartphonemarkt beeinflussen, darunter:

  • Der rapide Preisverfall bei Smartphones beschleunigt den Übergang von einfachen Handys und Feature-Phones zu Smartphones
  • Die Nachfrage nach Einstiegsmodellen von Smartphones treibt Absatzmengen in die Höhe, da Smartphones unter 50 USD zur Realität werden
  • Smartphones von Betreibermarken, die über Betreiber-Einzelhandelskanäle verkauft werden, sind ein Schlüsseltrend im Niedrigpreissegment
  • Betreiberzuschüsse spielen weiterhin eine wichtige Rolle, insofern als sie die Marktdurchdringung von hochwertigen Geräten antreiben, während sie in niedrigeren Preislagen angeboten werden
  • Die Verfügbarkeit von 4G-LTE-Smartphones rund um die Welt hängt von der Zuteilung eines 4G-Spektrums durch die jeweiligen Regulatoren ab
  • Die Verfügbarkeit von datenorientierten Diensten und Tarifen treibt die Annahme von Smartphones in Entwicklungs- und Industrieländern voran
  • In Entwicklungsländern hängt die Marktdurchdringung von Smartphones von der Verfügbarkeit von Datentarifen ab, die auf kostenorientierte Prepaid-Nutzer zugeschnitten sind
  • Von Regierungen auferlegte Steuern auf Geräte, insbesondere in preisempfindlichen Entwicklungsmärkten, wirken sich auf Smartphone-Wachstumsraten negativ aus
  • In Entwicklungsländern gibt es eine Korrelation zwischen der Marktdurchdringung von Smartphones und mobilen Breitbandverbindungen

Über die GSMA

Die GSMA vertritt die Interessen der weltweiten Mobilfunkindustrie. Die Organisation vereint fast 800 Netzbetreiber weltweit sowie mehr als 250 Unternehmen aus dem Umfeld der mobilen Kommunikation aus über 220 Ländern, wie beispielsweise Mobiltelefon- und Gerätehersteller, Software-Unternehmen, Ausrüstungsanbieter, Internetfirmen sowie Unternehmen in Branchen wie Finanzdienstleistungen, Gesundheitswesen, Medien, Transport und Versorgungsunternehmen. Die GSMA organisiert zudem branchenweit führende Veranstaltungen wie den Mobile World Congress und die Mobile Asia Expo.

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