Stuttgart: Fachkräftemangel trifft vor allem kleine Unternehmen

Besonders kleine Unternehmen in der Region Stuttgart leiden unter dem Fachkräftemangel: 43 Prozent der Betriebe mit bis zu 50 Mitarbeitern sehen darin ein Risiko für ihre weitere geschäftliche Entwicklung. Bei den größeren Unternehmen ab 500 Beschäftigte sehen 34 Prozent die Fachkräfteengpässe mit Sorge. Das belegt eine Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart unter rund 1.000 Mitgliedsunternehmen.
Verschärft wird das Problem durch die Rente mit 63. „Das macht die Anstrengungen zum Beispiel in der Landesfachkräfteallianz wieder zunichte“, kritisiert IHK-Hauptgeschäftsführer Andreas Richter. Gerade für kleinere Betriebe mache die Rente mit 63 die Personalsuche immer schwerer. Sie konkurrierten schon heute mit bekannten Firmen und deren betrieblichen Leistungen. Umso wichtiger sei es für sie, sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren und Vorteile zu betonen. „Kleine und mittlere Unternehmen können zum Beispiel häufig mit flacheren Hierarchien, der frühen Übernahme von Verantwortung, einer familiären Unternehmenskultur und Flexibilität punkten“, so der IHK-Hauptgeschäftsführer. Hoch im Kurs bei Beschäftigten stünden auch Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder zum Gesundheitsmanagement.
Bereits heute fehlen in der Region Stuttgart rund 66.000 Fachkräfte, vor allem in technischen Bereichen wie Mechatronik, Automatisierungstechnik sowie Forschung und Entwicklung. Wenn – wie geschätzt – rund 30 Prozent eines Jahrgangs die Möglichkeit der Frühverrentung wahrnehmen, steigt im Jahr 2030 die Zahl der fehlenden Fachkräfte in der Region Stuttgart voraussichtlich um 23.000 auf bis zu 118.000.

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