Trump will Seltene Erden aus Ukraine für US-Hilfe

Trump will Seltene Erden aus Ukraine für US-Hilfe


Seit dem Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine am 24. Februar 2022 steht das Land im Fokus der weltweiten Aufmerksamkeit. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in zahlreichen eindringlichen Reden die internationale Gemeinschaft um Unterstützung für sein Land gebeten. Viele Staaten, darunter auch Deutschland, haben militärische und humanitäre Hilfe zugesagt.

Doch hinter den Kulissen scheint US-Präsident Donald Trump andere Pläne zu verfolgen. Laut Medienberichten will er die Ukraine nicht nur als selbstständigen und souveränen Staat, sondern vielmehr als Lieferanten strategisch wichtiger Rohstoffe sehen. Im Zentrum dieser Überlegungen stehen seltene Erden, eine Gruppe chemischer Elemente, die für die Produktion moderner Hightech-Produkte unverzichtbar sind.

Seltene Erden – das „Gold des 21. Jahrhunderts“

Seltene Erden umfassen 17 chemische Elemente, die in der Natur zwar relativ häufig vorkommen, aber nur in geringen Konzentrationen. Dazu gehören Metalle wie Neodym, Dysprosium oder Terbium. Sie sind essenziell für die Herstellung von Smartphones, Computern, Elektroautos, Windkraftanlagen und vielen anderen modernen Technologien. 

Deswegen werden seltene Erden auch als „Gold des 21. Jahrhunderts“ bezeichnet. Der weltweite Bedarf an diesen Rohstoffen steigt kontinuierlich, da die Digitalisierung und der Ausbau erneuerbarer Energien immer mehr voranschreitet. Gleichzeitig ist die Förderung und Aufbereitung der seltenen Erden sehr komplex und energieintensiv. Bislang kontrolliert China rund 80 Prozent der globalen Produktion dieser strategisch wichtigen Rohstoffe.

Trumps Plan: Seltene Erden aus der Ukraine sichern

Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass Trump ein besonderes Interesse an den Bodenschätzen der Ukraine hat. Laut Experten verfügt das angegriffene Land über beträchtliche Vorkommen an seltenen Erden, die bislang noch nicht erschlossen wurden. Trump scheint gewillt zu sein, diese Ressourcen für die USA zu sichern – und zwar im Austausch gegen dringend benötigte Militärhilfe.

„Die USA werden der Ukraine nur dann umfassende Unterstützung zukommen lassen, wenn im Gegenzug der Zugriff auf die ukrainischen Vorkommen an seltenen Erden garantiert wird“, zitiert das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ einen hochrangigen US-Regierungsvertreter. Damit würde Trump die strategischen Interessen seines Landes über die Solidarität mit dem von Russland angegriffenen Nachbarn stellen.

Kritik an Trumps Machtspiel

Diese Pläne des US-Präsidenten stoßen bei vielen Beobachtern auf scharfe Kritik. Sie werfen ihm vor, die Not der Ukraine schamlos auszunutzen, um die eigenen wirtschaftlichen und geopolitischen Interessen durchzusetzen. Statt die Ukraine als gleichberechtigten Partner zu behandeln, degradiere Trump das Land zum bloßen Rohstofflieferanten.

„Das ist eine extrem kurzsichtige und rücksichtslose Strategie“, sagt der Politikwissenschaftler Simon Ottenburger von der Universität Potsdam. „Anstatt die Ukraine in ihrer schwierigen Situation wirklich zu unterstützen, versucht Trump, die Krise für seine eigenen Zwecke zu instrumentalisieren. Das wird das ohnehin angespannte Verhältnis zwischen Washington und Kiew weiter belasten.“

Folgen für den Widerstand gegen Russland

Experten warnen zudem vor den möglichen Konsequenzen für den ukrainischen Widerstand gegen die russische Invasion. Wenn die USA ihre Hilfe von der Auslieferung seltener Erden abhängig machen, könnte das den militärischen und wirtschaftlichen Druck auf die Ukraine erhöhen. „Das spielt eindeutig Russland in die Hände“, so Ottenburger. „Je mehr die Ukraine in eine Abhängigkeit von den USA gerät, desto schwieriger wird es für sie, sich gegen den Aggressor aus dem Osten zu behaupten.“

Letztlich zeigt der Fall einmal mehr, dass geopolitische und wirtschaftliche Interessen im Zweifel Vorrang vor moralischen Überlegungen haben – auch wenn es um einen Verbündeten in Bedrängnis geht. Trump scheint bereit zu sein, die Ukraine als Spielball seiner Machtpolitik zu missbrauchen. Das wirft ein bezeichnendes Licht auf den Charakter des US-Präsidenten und seine Vorstellung von internationaler Zusammenarbeit.

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