TU Dresden forscht an 5G-Mobilfunktechnologie

Die TU Dresden wurde vor kurzem Mitglied des 5G PPP Programms und ist am internationalen Verbundprojekt mmMAGIC beteiligt. Das Projekt entwickelt Technologien für extrem breitbandige Dienste im 5G-Mobilfunk. Dazu wird neues Spektrum oberhalb von 6 GHz bis hin in den Millimeterwellenbereich zu erschlossen.
Das mmMAGIC-Projekt hat seinen Forschungswettlauf zur Entwicklung von Konzepten und Schlüsselkomponenten für eine neue 5G-Mobilfunkzugangstechnologie gestartet, die voraussichtlich in einem Frequenzbereich von 6 und 100 GHz arbeiten wird und somit Millimeterwellen-Frequenzen einschließt. Die Verwendung von solch hohen Frequenzen für die Mobilkommunikation ist sehr anspruchsvoll, aber notwendig, um die extrem breitbandigen Dienste von 5G unterstützen zu können, die sehr hohe Datenraten (bis zu 10 Gbps) und in einigen Szenarien auch sehr niedrige Ende-zu-Ende-Latenzzeiten (weniger als 5 ms) erfordern werden. Ziel des Projekts ist, die Standardisierung von Millimeterwellen-Technologien für 5G voranzutreiben, so dass die Industrie und die Nutzer bis zum Jahr 2020 von den kommerziellen Anwendungen profitieren können.
mmMAGIC wird von Samsung koordiniert, für die technische Leitung ist Ericsson verantwortlich. Das Projekt wurde am 1. Juli ins Leben gerufen und wird über zwei Jahre laufen. Es wird neue Konzepte für die Mobilfunk-Zugangstechnologie (RAT) für den Frequenzbereich von 6 bis 100 GHz entwickeln und konzipieren, einschließlich neuer Wellenformen, Rahmenstrukturen und Numerologien auf der physikalischen Schicht sowie neuartiger adaptiver und kooperativer Strahlformungs-Techniken (Beamforming), um den speziellen Herausforderungen der  Ausbreitung von Millimeterwellen zu begegnen. Diese neue Zugangstechnologie (RAT) wird als eine wesentliche Schlüsselkomponente im gesamten 5G-Multi-RAT­-Netzwerk angesehen.
Der Vodafone Stiftungslehrstuhl Mobile Nachrichtensysteme der TU Dresden wird vor allem seine Expertise zur Charakterisierung von Funkkanälen im Millimeterwellenbereich und zur Verbesserung der Schätzalgorithmen für diese Kanäle einbringen. Ziel der Untersuchungen ist es, verbesserte Strahlformungs- und Übertragungsverfahren zu erarbeiten, um die Leistungsfähigkeit der Mobilfunknetze zu steigern und die nutzerbezogene Dienstgüte zu verbessern. Die Ergebnisse sollen zusammen mir den Projektpartnern in weltweite Standardisierungsgremien eingebracht werden.
Bestreben des Projekts ist, Europa einen Vorsprung bei den 5G-Standards zu verschaffen und eine zentrale Stellung bei der Konsensbildung auf Europäischer und globaler Ebene einzunehmen – in Bezug auf die Architektur, Schlüsselkomponenten und Frequenzbereiche zukünftiger 5G-Systeme oberhalb von 6 GHz.
mmMAGIC wird vom 5G PPP-Programm der Europäischen Kommission mitgefördert und bringt große Infrastruktur-Anbieter (Samsung, Ericsson, Alcatel-Lucent, Huawei, Intel, Nokia), große europäische Telefonbetreiber (Orange, Telefonica), führende Forschungsinstitute und Universitäten (TU Dresden Fraunhofer HHI, CEA LETI, IMDEA Networks, die Universitäten Aalto, Bristol und Chalmers), Messtechnikanbieter (Keysight Technologies, Rohde & Schwarz) und ein KMU (Qamcom) zusammen.

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