Flüchtlinge suchen Schutz vor Abschiebung – Kirchenasyl wird zum Politikum.
Vier afghanische Flüchtlinge, die in Schweden abgelehnt wurden und eine Abschiebung befürchten, haben in Hamburg und später in Berlin Kirchenasyl gesucht. Der Fall sorgt nun für Zoff zwischen den beiden Städten und heizt die Debatte um das Kirchenasyl neu an.
Flüchtlinge suchen Schutz vor Abschiebung
Die vier Afghanen waren zunächst in Hamburg in einer Kirche untergebracht, nachdem sie aus Schweden geflohen waren. Sie befürchten, nach Afghanistan abgeschoben zu werden, wo ihnen aufgrund der dortigen politischen Lage Verfolgung droht. Das Kirchenasyl soll ihnen Zeit verschaffen, um ihre Asylanträge erneut prüfen zu lassen.
Kirchenasyl als humanitäre Geste
Das Kirchenasyl ist eine seit Jahrhunderten praktizierte Tradition, bei der Kirchen Flüchtlingen Schutz gewähren, um ihnen vorübergehend eine sichere Zuflucht zu bieten. Es soll den Betroffenen Zeit geben, ihre Situation zu klären und rechtliche Schritte einzuleiten.
Streit zwischen Hamburg und Berlin
Nachdem die afghanischen Flüchtlinge in Hamburg Kirchenasyl erhalten hatten, reisten sie weiter nach Berlin und suchten dort in einer anderen Kirche Schutz. Dies sorgte für Irritationen zwischen den beiden Städten. Hamburg warf Berlin vor, die Flüchtlinge ohne Absprache aufgenommen zu haben.
Politische Debatte um Kirchenasyl
Der Fall der afghanischen Flüchtlinge hat die politische Debatte um das Kirchenasyl neu entfacht. Kritiker fordern eine klare Regelung und eine Begrenzung des Kirchenasyls. Sie argumentieren, dass das Kirchenasyl den Rechtsstaat untergrabe und zu einer Paralleljustiz führe. Befürworter hingegen betonen den humanitären Charakter des Kirchenasyls und verweisen auf die Verantwortung der Kirchen, Menschen in Not zu helfen.
Situation der Flüchtlinge ungewiss
Die Situation der afghanischen Flüchtlinge ist weiterhin ungewiss. Es bleibt abzuwarten, ob ihre Asylanträge in Deutschland Erfolg haben werden oder ob sie tatsächlich nach Afghanistan abgeschoben werden. Der Fall zeigt jedoch erneut die schwierige Lage von Flüchtlingen und die Bedeutung des Kirchenasyls als humanitäre Schutzmaßnahme.