Video: Bericht – Klimawandel beschleunigt sich

Video: Bericht – Klimawandel beschleunigt sich


Ein neuer Bericht deutscher Wissenschaftler zeichnet ein düsteres Bild der Klimakrise: Die Erde könnte sich noch schneller und stärker erhitzen als bisher angenommen. Der Bericht warnt vor dem Überschreiten kritischer Kipppunkte im Klimasystem, die unumkehrbare und potenziell katastrophale Folgen für unseren Planeten haben könnten.

 

Die Analyse, die auf den neuesten Klimamodellen und Beobachtungsdaten basiert, unterstreicht die Dringlichkeit, die Treibhausgasemissionen drastisch zu reduzieren und die Erderwärmung auf ein sicheres Maß zu begrenzen. Die Forscher betonen, dass die bisherigen Anstrengungen nicht ausreichen, um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels abzuwenden.

Kipppunkte: Eine tickende Zeitbombe

Besondere Besorgnis bereitet den Wissenschaftlern das Erreichen sogenannter „Kipppunkte“ im Klimasystem. Diese Kipppunkte stellen kritische Schwellenwerte dar, bei deren Überschreitung abrupte und unumkehrbare Veränderungen in bestimmten Ökosystemen oder globalen Klimakreisläufen ausgelöst werden können. Diese Veränderungen können sich dann selbst verstärken und zu weiteren, unkontrollierbaren Klimaänderungen führen.

Neun potenziell gefährliche Kippelemente

Die Arbeitsgruppe um Professor Hans Joachim Schellnhuber identifizierte bereits im Jahr 2008 neun potenzielle Kippelemente, die im Falle ihres Überschreitens weitreichende Konsequenzen für das globale Klima und die Lebensbedingungen auf der Erde hätten:

  • Abschmelzen des sommerlichen arktischen Meereises: Das Verschwinden des arktischen Meereises würde die Erwärmung der Arktis beschleunigen und globale Wettermuster verändern.
  • Abschmelzen des Grönländischen Eisschildes: Das vollständige Abschmelzen des grönländischen Eisschildes würde den Meeresspiegel um mehrere Meter ansteigen lassen und Küstenregionen weltweit bedrohen.
  • Abschmelzen des Westantarktischen Eisschildes: Auch das Abschmelzen des westantarktischen Eisschildes hätte einen erheblichen Anstieg des Meeresspiegels zur Folge.
  • Erlahmen der atlantischen thermohalinen Zirkulation (AMOC): Die AMOC, zu der auch der Golfstrom gehört, transportiert Wärme von den Tropen nach Europa. Ein Erlahmen dieser Zirkulation könnte zu drastischen Klimaänderungen in Europa führen, darunter kältere Winter und trockenere Sommer.
  • Veränderung der El Niño-Southern Oscillation (ENSO): Die ENSO ist ein natürliches Klimaphänomen im Pazifik, das globale Auswirkungen auf Wetter und Klima hat. Eine Veränderung der ENSO könnte zu extremeren Wetterereignissen wie Dürren und Überschwemmungen führen.
  • Zusammenbruch des indischen Sommermonsuns: Der indische Sommermonsun ist für die Wasserversorgung und die Landwirtschaft in Südasien von entscheidender Bedeutung. Ein Zusammenbruch des Monsuns hätte verheerende Folgen für die Ernährungssicherheit und die Lebensgrundlagen von Millionen Menschen.
  • Veränderungen im Westafrikanischen Monsunsystem: Veränderungen im westafrikanischen Monsunsystem könnten zu Dürren in der Sahelzone und zu einem möglichen „Ergrünen“ der Sahara führen. Obwohl ein Ergrünen der Sahara zunächst positiv erscheinen mag, könnte es auch zu unvorhergesehenen ökologischen Konsequenzen kommen.
  • Entwaldung des tropischen Regenwaldes: Die Entwaldung des tropischen Regenwaldes, insbesondere des Amazonas, würde die Kohlenstoffaufnahme reduzieren und die Erwärmung beschleunigen.
  • Rückgang borealer Wälder: Der Rückgang borealer Wälder, die große Mengen Kohlenstoff speichern, würde ebenfalls zur Erwärmung beitragen.

Dringender Handlungsbedarf

Der Bericht der deutschen Wissenschaftler unterstreicht die Notwendigkeit, die Klimakrise mit höchster Priorität anzugehen. Die Forscher fordern ein rasches und konsequentes Handeln, um die Treibhausgasemissionen drastisch zu reduzieren und die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Nur so können wir das Überschreiten der kritischen Kipppunkte verhindern und die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels abwenden. Die Zeit zum Handeln ist jetzt.

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