Die Zahl der Todesopfer des Erdbebens der Stärke 7,7 in der vergangenen Woche in Myanmar ist auf 3.354 gestiegen. Mindestens 4.850 Menschen wurden verletzt, 220 werden noch vermisst. Die Katastrophe hat die ohnehin schon schlimme humanitäre Krise in dem Land, in dem der Bürgerkrieg mehr als drei Millionen Menschen vertrieben hat, noch verschärft. Das Erdbeben verursachte weitreichende Zerstörungen in sechs Regionen, darunter auch in der Hauptstadt Naypyitaw. Beschädigte Straßen und Brücken haben die Rettungsarbeiten behindert. 653 Menschen konnten lebend aus den Trümmern geborgen werden, aber Tausende leben noch in provisorischen Lagern. Satellitenbilder zeigen weitreichende Verwüstungen. Internationale Hilfsmaßnahmen sind im Gange, wobei die UN und ausländische Spender ihre Unterstützung verstärken. Die Unterbrechungen innerhalb der US-Behörde für internationale Entwicklung (USAID) geben jedoch Anlass zur Sorge. Die ehemalige USAID-Beamtin Marcia Wong sagte, dass drei Helfer, die nach Myanmar geschickt worden waren, bei ihrer Ankunft erfuhren, dass ihre Aufträge storniert worden waren. „Dieses Team arbeitet unglaublich hart und konzentriert sich darauf, humanitäre Hilfe zu den Bedürftigen zu bringen. Eine Nachricht über die bevorstehende Beendigung des Einsatzes zu erhalten, wie kann das nicht demoralisierend sein?“, sagte sie gegenüber Reuters. Die Entlassungen sind Teil des umfangreichen Personalabbaus und der Mittelkürzungen unter der Trump-Regierung, die auf eine Umstrukturierung unter der Leitung von Elon Musks Abteilung für Regierungseffizienz zurückgehen. Nahezu alle USAID-Mitarbeiter wurden entlassen, und viele Verträge mit Dritten wurden gekündigt, was große Lücken in der Hilfe für Myanmar hinterlässt. Die US-Regierung hat Myanmar zwar 8,2 Millionen Euro an Hilfsgeldern zugesagt, doch nach Ansicht von Experten hat sich das Engagement der USA vor Ort aufgrund der eingeschränkten Kapazitäten der Behörde verlangsamt. Die anhaltende Instabilität und die begrenzten Ressourcen erschweren weiterhin sowohl die Rettungsmaßnahmen als auch den langfristigen Wiederaufbau in den vom Erdbeben betroffenen Regionen.