Diplomatisches Schwergewicht: Kim Jong-un reist zu Gipfeltreffen mit Putin und Xi nach China.
Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un hat sich am Dienstag (2. September) auf eine seiner seltenen Auslandsreisen begeben. Ziel der Reise ist China, wo er sich mit dem chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einem hochkarätigen Gipfeltreffen treffen wird. Die Zusammenkunft der drei Staatschefs birgt das Potenzial, die geopolitische Landschaft in Ostasien und darüber hinaus zu verändern.
Ungewöhnliches Treffen in ungewöhnlichen Zeiten
Die Reise von Kim Jong-un, der für seine Zurückhaltung in Bezug auf Auslandsreisen bekannt ist, unterstreicht die Bedeutung dieses Treffens. Es findet in einer Zeit erhöhter Spannungen auf der koreanischen Halbinsel und globaler politischer Umbrüche statt. Nordkorea hat in den letzten Monaten vermehrt Raketentests durchgeführt, was die Beziehungen zu den USA und Südkorea belastet.
Erwartungen und mögliche Themen
Es wird erwartet, dass die drei Staatschefs eine breite Palette von Themen diskutieren werden, darunter die nukleare Abrüstung Nordkoreas, die regionale Sicherheit, wirtschaftliche Zusammenarbeit und die Auswirkungen der internationalen Sanktionen gegen Nordkorea. Kim Jong-un dürfte versuchen, die Unterstützung Chinas und Russlands für sein Regime zu sichern und wirtschaftliche Hilfen zu erbitten.
Chinas Rolle als Vermittler
China gilt traditionell als wichtigster Verbündeter Nordkoreas und spielt eine Schlüsselrolle bei der Vermittlung zwischen Pjöngjang und der internationalen Gemeinschaft. Xi Jinping könnte versuchen, Kim Jong-un zu überzeugen, zu Verhandlungen mit den USA zurückzukehren und seine Nuklearwaffenprogramme einzustellen.
Russlands Interesse an Nordkorea
Auch Russland hat in den letzten Jahren sein Interesse an Nordkorea verstärkt. Wladimir Putin könnte versuchen, die Beziehungen zu Pjöngjang weiter auszubauen und die regionale Bedeutung Russlands in Ostasien zu stärken. Die Lieferung von nordkoreanischen Waffen an Russland für den Krieg in der Ukraine könnte ebenfalls ein Thema sein, obwohl dies gegen UN-Sanktionen verstoßen würde.
Auswirkungen auf die regionale Stabilität
Das Treffen der drei Staatschefs hat das Potenzial, die regionale Stabilität in Ostasien zu beeinflussen. Eine engere Zusammenarbeit zwischen Nordkorea, China und Russland könnte die Beziehungen zu den USA und Südkorea weiter belasten und die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel erhöhen. Gleichzeitig könnte das Treffen aber auch zu neuen diplomatischen Initiativen führen und den Weg für Verhandlungen über die nukleare Abrüstung Nordkoreas ebnen.