Der polnische Premierminister Donald Tusk hat die Aussage von US-Präsident Donald Trump zurückgewiesen, wonach das Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum ein Versehen gewesen sein könnte. Tusks Reaktion folgt auf Trumps Zweifel daran, ob die russische Drohnenattacke absichtlich war – Trump hatte erklärt: „Es könnte ein Versehen gewesen sein.“ „Auch wir würden uns wünschen, dass der Drohnenangriff auf Polen ein Versehen war. Aber das war er nicht. Und das wissen wir“, schrieb Tusk in den sozialen Medien als Antwort auf Trumps Aussage. Der polnische Außenminister Radosław Sikorski bekräftigte Tusks Haltung ebenfalls in den sozialen Medien mit den Worten: „Nein, das war kein Versehen.“ Diese Stellungnahmen erfolgten kurz vor einem Besuch Sikorskis in Kiew, wo sicherheitspolitische Gespräche anstehen – nur wenige Tage nachdem der Drohnenangriff Besorgnis über ein Überschwappen des russischen Angriffskrieges ausgelöst hatte. Der Luftraumverstoß wird als eine der schwerwiegendsten Verletzungen der Souveränität eines NATO-Mitgliedsstaates angesehen – sowohl militärisch als auch politisch – und gilt als direkte Provokation durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Als Reaktion darauf hat Polen Artikel 4 des NATO-Vertrags aktiviert und die Bündnispartner zu Beratungen über die Lage einberufen. Bei einer Sitzung des polnischen Nationalen Sicherheitsrats zur Drohnenverletzung bezeichnete Tusk die Berufung auf Artikel 4 als „maßvoll und angemessen“. Darüber hinaus dankte Tusk den europäischen Verbündeten für ihre Erklärungen zur „praktischen Unterstützung“ und betonte, dass Polen und die Ukraine aktiv bei der Entwicklung von Abwehrsystemen gegen Drohnen zusammenarbeiten. Tusk wies außerdem russische Propaganda und Desinformation zurück, die nahelegen sollten, dass die Ukraine hinter dem Angriff stecke. Er stellte klar, dass Russland verantwortlich sei.