Der Europäische Rat billigte ReArm Europe, einen 800-Milliarden-Euro-Plan zur Stärkung der gemeinsamen Verteidigung der EU, als Reaktion auf die Reduzierung der militärischen Unterstützung der USA für Europa und die Ukraine. Der Plan zielt darauf ab, die nationalen Militärausgaben auf 2 Prozent des BIP zu erhöhen und die Koordination zwischen den Mitgliedstaaten zu verbessern, um die Verteidigungsausgaben effizienter zu gestalten. Die Staaten können das Defizit von 3 % des BIP ohne Sanktionen überschreiten, wenn die zusätzlichen Mittel für die Verteidigung verwendet werden, während ein Teil der Mittel aus Kohäsionsfonds und privaten Investitionen stammen wird. Die Satzung der Europäischen Investitionsbank (EIB) wird geändert, um ihr die Finanzierung von Verteidigungsprojekten zu ermöglichen, die derzeit von ihrer Tätigkeit ausgeschlossen sind. ReArm Europe sieht einen Fonds in Höhe von 150 Milliarden Euro vor, um die gemeinsame Beschaffung von standardisierten Rüstungsgütern zwischen mehreren Ländern zu fördern, die Kosten zu senken und die militärische Interoperabilität zu verbessern. Frankreich unterstützt das Projekt nachdrücklich, während Italien befürchtet, dass es die französische und deutsche Rüstungsindustrie auf Kosten der nationalen Industrie begünstigen könnte. Die Initiative könnte zu Spannungen mit den Vereinigten Staaten führen, die Milliarden von Euro an Aufträgen verlieren würden, wenn die EU eine autonomere Verteidigungsindustrie entwickelt. Experten weisen darauf hin, dass das eigentliche Problem Europas nicht die unzureichenden Militärausgaben sind, sondern der Mangel an Koordination und gemeinsamen strategischen Investitionen.