Webserver: Servertypen, Modelle und Praxistipps (Teil 3)

InternethostingBerlin – Im zweiten Teil unserer Serie mit Praxistipps zur Serverauswahl für das Hosting von Websites, Webshops und anderen Online Angeboten habe ich bisher die günstigste Variante und die Königsklasse vorgestellt.

Web Hosting zwischen Einsteiger-Paket und Profilösung

Während sich die Einsteigerlösung Shared Hosting bei einem Massenhoster, eher für private Homepages oder die Online Auftritte kleinerer Unternehmen eignet, da sich eine relativ große Gruppe von Anwendern die Leistung eines Servers sowie der Internetverbindung teilen, bieten Dedicated Server die volle Rechenpower und die gesamte Bandbreite der Online Anbindung exklusiv für einen Kunden.

In der Regel wird ein dedizierter Server als Root-Server betrieben. Hier stellt der Hosting Provider lediglich die Hardware und die Online Anbindung, während der Endnutzer sämtliche Administrationsaufgaben sowie Konfiguration, Wartung und Datensicherung selbst in die Hand nimmt. Wem die notwendigen Kenntnisse oder die Zeit fehlen und wer bereit ist, etwas tiefer in die Tasche zu greifen, hat die Option, einen Dedicated Server als Managed Server zu buchen. Hier steht dem Nutzer ebenfalls ein eigener Server zur Verfügung, jedoch liegen sämtliche technische Verantwortungen, inklusive Datensicherung, Security und Software Updates beim Provider bzw. beim Webhoster.

vServer als clevere Alternative zwischen Shared Hosting und Dedicated Server

Virtuelle Server, die auch als vServer bezeichnet werden, sind das Bindeglied zwischen Shared Hosting und dedizierten Servern. Dieses Servermodell hat in letzter Zeit enorm an Attraktivität gewonnen, denn es verbindet die Flexibilität und Performance eines dedizierten Servers mit dem günstigen Preis eines normalen Hosting-Paketes bei einem Shared Hoster.

Bei einem virtuellen Server handelt es sich nicht um physikalisch eigenständige Hardware. Vielmehr werden mittels spezieller Virtualisierungssoftware mehrere Server auf einer extrem leistungsfähigen Hardware simuliert. Diese simulierten Server werden auch als virtuelle Maschinen oder VMs bezeichnet. Virtuelle Server in Form von VMs erscheinen auf Seiten des Anwenders als komplett eigenständige Server und verhalten sich auch genau wie ihre physikalischen Pendants.

vServer: die klassische Unterteilung wie beim dedicated Server

Genau wie bei dedizierten Servern erfolgt auch hier eine Unterteilung in solche, die vom Anwender selbst zu verwalten sind (virtuelle Root-Server) sowie virtuelle Managed Server (Managed vServer) die vom Webhosting Provider administriert, gewartet und mit Updates versehen werden und wo der Anbieter auch die Backup- und Recovery-Aufgaben übernimmt. Im Übrigen bieten die meisten Provider die Option, sich zwischen den Betriebssystemen LINUX oder Windows zu entscheiden, wobei Windows-Server die etwas teurere Variante darstellen.

Bevor sich Kunden einen virtuellen Server mieten, gilt es allerdings zu prüfen, wie viele Kunden sich beim jeweiligen Webhosting Provider eine Maschine teilen, ob dem Nutzer Root-Zugriff angeboten wird oder nicht und welche Zusatzleistungen der Hosting Provider zusätzlich erbringt.

Virtuelle Server: ein Schritt Richtung Green IT

In jedem Fall erhalten Kunden, die einen vServer mieten, einen vollwertigen Server zum besonders attraktiven Preis. Gleichzeitig leisten sie mit der Nutzung eines virtuellen Servers auch einen entscheidenden Betrag zum Schutz der Umwelt, denn durch die Virtualisierung der Ressourcen wird die in den großen Rechenzentren vorhandene Kapazität besser ausgelastet sowie der Aufwand und Energieverbrauch nicht ausgelasteter Server reduziert.
Virtuelle Server sind somit ein entscheidender Baustein auf dem Weg in Richtung Green IT, die sich mittlerweile immer mehr Unternehmen auf die Fahnen schreiben und die bei vielen Usern zunehmend an Relevanz gewinnt.

Fazit und Ausblick

Virtuelle Server sind eine hervorragende Alternative zu Shared Hosting, denn sie bieten bei vergleichbaren Preisen oft wesentlich bessere Leistung und Service. Allerdings ist ihr Einsatz für besonders Ressourcen beanspruchende Anwendungen wie Online Shops mit vielen Produkten und hohem Besucheraufkommen nicht ratsam. In diesem Falle empfiehlt es sich, auf echtes Dedicated Hosting zurückzugreifen oder sich bei einem Cloud Hosting Provider nach einem entsprechend günstigen Angebot zu erkundigen.

In der nächsten Folge erfahren Sie dann einiges über Cloud Hosting, das in letzter Zeit immer mehr an Popularität gewinnt und zunehmend sogar für kleinere Anwendungen erschwinglich wird.

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