Die Wirtschaft drängt mit Blick auf den von der Bundesregierung geplanten Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder zu mehr Eile. „Aus Sicht der Unternehmen sollte der Rechtsanspruch zügig umgesetzt werden“, sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Achim Dercks, dem „Handelsblatt“. Denn gute Ganztagsbetreuung in ganz Deutschland sei schließlich „Voraussetzung dafür, dass sich Eltern auch nach dem Wechsel der Kinder in die Schule intensiv im Beruf engagieren können“.
Mangelnde Kinderbetreuung hingegen reduziere die Beschäftigung der Eltern und verstärke den Fachkräftemangel in Industrie, Handel und Dienstleistungen, so der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer weiter. Daneben fordere der DIHK bessere Rahmenbedingungen für Unternehmen, die sich für Vereinbarkeit von Familie und Beruf einsetzen. So wäre es „sinnvoll, Arbeitgeberzuschüsse für die Kinderbetreuung auch für schulpflichtige Kinder steuerfrei zu machen – zum Beispiel bis zur vierten Klasse“, sagte Dercks dem „Handelsblatt“. Union und SPD haben im Koalitionsvertrag versprochen, bis 2025 einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder zu schaffen.
Foto: Kinder spielen auf einem Schulhof, über dts Nachrichtenagentur