Zahl dokumentierter Hinrichtungen weltweit rückläufig

Die Zahl der dokumentierten Hinrichtungen weltweit ist rückläufig. Mindestens 2.591 Menschen sind 2017 zum Tode verurteilt worden, mindestens 993 wurden hingerichtet, teilte Amnesty International am Donnerstag mit. 2016 waren es noch 3.117 Todesurteile und 1.032 dokumentierte Vollstreckungen.

Allerdings enthält der Bericht wie in den Vorjahren keine Zahlen zu China, da das Land Angaben zur Todesstrafe unter Verschluss hält. Amnesty geht davon aus, dass dort weiterhin jährlich die Todesstrafe tausendfach verhängt und vollstreckt wird. 84 Prozent der dokumentierten Vollstreckungen fanden allein in den vier Staaten Iran (mehr als 507), Saudi-Arabien (146), Irak (mehr als 125) und Pakistan (mehr als 60) statt.

Weltweit lebten Ende 2017 insgesamt 16 Prozent mehr Menschen mit einem Todesurteil (2017: 21.919) als ein Jahr zuvor (2016: 18.848). Mit Guinea und der Mongolei haben 2017 zwei weitere Staaten die Todesstrafe vollständig abgeschafft. Amnesty hat dokumentiert, dass die Todesstrafe 2017 vermehrt im Anti-Drogenkampf angewendet wurde: 15 Länder verhängten oder vollstreckten 2017 Todesurteile wegen Drogenvergehen. Zehn von 16 Staaten Asiens sprachen im vergangenen Jahr bei Drogendelikten die Todesstrafe aus. Mit 264 Hinrichtungen wurden 2017 in Nordafrika und dem Mittleren Osten so viele Menschen wegen Drogenstraftaten hingerichtet wie in keiner anderen Region der Welt. Waren im Iran hingegen 2016 noch 58 Prozent aller Hinrichtungen auf Drogendelikte zurückzuführen (328 von 567), sank dieser Anteil 2017 auf 40 Prozent (205 von mehr als 507).

Die USA blieben auch 2017 das einzige Land in ganz Nord-, Süd- und Mittelamerika, das die Todesstrafe vollstreckt: 23 Menschen wurden dort voriges Jahr hingerichtet und 41 neue Todesurteile verhängt.

Foto: US-Flagge, über dts Nachrichtenagentur

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