Armutsrisiko von Alleinerziehenden gestiegen

Das Armutsrisiko von Alleinerziehenden hat sich in den letzten Jahren spürbar erhöht: Im Jahr 2016 verfügten 43,6 Prozent dieser Bevölkerungsgruppe über entsprechend geringe Einkünfte, 2005 lag der Anteil noch bei 39,3 Prozent, berichtet die „Saarbrücker Zeitung“ (Montagsausgabe) unter Berufung auf aktuelle Daten der Bundesregierung, welche die Linken-Politikerin Sabine Zimmermann abgefragt hatte. Demnach war auch deutlich mehr als jeder dritte Alleinerziehenden-Haushalt mit minderjährigen Kindern auf Grundsicherung für Arbeitssuchende (Hartz IV) angewiesen. Der Anteil lag bei 36,9 Prozent.

In absoluten Zahlen waren das 606.000 – knapp 42.000 mehr als 2005. „Alleinerziehende haben es besonders schwer auf dem Arbeitsmarkt“, erklärte Zimmermann. Dabei seien sie zumeist gut ausgebildet. „Und sie beweisen tagtäglich, dass sie Mehrfachbelastungen stemmen können.“ Notwendig seien eine flexible, ganztägige Kinderbetreuung, existenzsichernde Jobs sowie ein Mindestlohn von zwölf Euro pro Stunde, sagte Zimmermann. Als arm gilt, wer über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens verfügt. Das schließt auch alle staatlichen Transfers wie etwa Kindergeld oder Wohngeld ein. Nach dieser EU-Definition lag die Armutsgefährdungsschwelle im Jahr 2016 für einen Single-Haushalt in Deutschland bei 969 Euro im Monat.

Foto: Mutter mit zwei Kindern, über dts Nachrichtenagentur

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