Ausländische Investoren kritisieren philippinischen Präsidenten

Der umstrittene Drogenkrieg des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte verunsichert ausländische Investoren in dem südostasiatischen Staat. „Wir betrachten den `war on drugs` mit Sorge“, sagte der Präsident der deutschen Auslandshandelskammer (AHK) in Manila, Bodo Goerlich, dem „Handelsblatt“. „In einem Rechtsstaat darf so etwas nicht vorkommen.“

Der Chef der Europäischen Handelskammer sieht bereits negative Auswirkungen. „Wir sehen sehr, sehr viel Zurückhaltung bei neuen Investoren“, sagte Günter Taus der Zeitung. „Die Firmen warten alle derzeit erst einmal ab.“ Wiederholt hat Duterte Sicherheitskräfte und Polizisten aufgerufen, Drogendealer und Konsumenten zu erschießen, wenn sie sich einer Festnahme widersetzen. Seit seinem Amtsantritt Anfang Juli wurden tausende Menschen getötet. Duterte sorgte zudem für mehrere diplomatische Eklats. Vor dem derzeit laufenden Asean-Gipfel bezeichnete er US-Präsident Barack Obama als „Hurensohn“. Ursprünglich hatten ausländische Unternehmen den Regierungswechsel begrüßt. Duterte kündigte eine Steuerreform an, versprach die Oligopole aufzubrechen und Direktinvestitionen zu vereinfachen. Die Regierung habe ein offenes Ohr für die Anliegen, sagen Wirtschaftsvertreter. Doch noch sei nichts umgesetzt worden. Nun wird befürchtet, dass sich die eigentlich guten wirtschaftlichen Aussichten in dem Inselstaat eintrüben könnten. AHK-Präsident Goerlich sorgt sich außerdem darum, dass Menschenrechtsverletzungen in dem Land die Freihandelsgespräche zwischen EU und den Philippinen belasten könnten.

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