Bottrop: Schnelles Internet für Kirchhellen

Die Ortteile Kirchhellen, Grafenwald und Feldhausen werden an das schnelle Internet angeschlossen. Mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde sollen künftig rund 9.000 Haushalte am World-Wide- Web angeschlossen werden. Dafür investiert die Deutsche Telekom zehn Millionen Euro.
Frank Neiling (v.l.), Bezirksbürgermeisterin Margot Hülskemper, Volker Dürholz, Oberbürgermeister Bernd Tischler und Baudezernent Norbert Höving unterzeichnen eine Absichtserklärung für einen möglichst schnellen Baufortschritt.
Oberbürgermeister Bernd Tischler und die Bezirksbürgermeisterin Margot Hülskemper freuen sich darüber, dass die nördlichen Stadtteile durch die Breitbandverkabelung jetzt leistungsfähige Anschlüsse bekommen. „Die bisherige Situation ist teilweise sehr schwierig“, sagte Oberbürgermeister Bernd Tischler während der Vorstellung des Investitionsprojekts im Rathaus. Die Deutsche Telekom werte mit dem Ausbau des Glasfasernetzes die Stadt auf, so Tischler.
Tischler wies daraufhin, dass ein Breitbandanschluss mittlerweile zur Selbstverständlichkeit gehört. „Ein schneller Internetzugang bietet entscheidende Wettbewerbsvorteile für Unternehmen. Selbst die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird durch gute Kommunikationsnetze beeinflusst“, sagte Tischler.
Für die Telekom erläuterten Frank Neiling und Volker Dürholz das Projekt. In Zug einer „Integrierten Netzstrategie“ will das Bonner Kommunikationsunternehmen sechs Milliarden Euro bundesweit in das Festnetz investieren. Bottrop sei eine der ersten Städte, in denen die unterversorgten Gebiete im Rahmen der Strategie ausgebaut werden, so Neiling. Im März 2014 sollen die Bauarbeiten beginnen. Es werden 46 bestehende Verteilerschränke erweitert und einige Kilometer Gasfaserkabel verlegt. Die Telekom rechnet damit, dass 85 Prozent der Haushalte mit 55 bis 100 Megabit pro Sekunde an das Internet angeschlossen werden. Voraussetzung hierfür ist, dass der Anschluss nicht weiter als 500 Meter von einem Verteilerkasten der Telekom entfernt ist. Denn hinter dem Verteilerkasten führen normale Kupferkabel zum Hausanschluss, deren Leistungsfähigkeit mit zunehmender Länge abnimmt. Volker Dürrholz erklärt, dass so keine Vorgärten aufgegraben werden müssten, da man die vorhandenen Leitungen nutzen könne. Er wirbt dennoch um Verständnis für die anstehenden Tiefbauarbeiten. „Geräuschlos gehen die Bauarbeiten nicht“, sagt der Ingenieur. Geplant ist, dass die schnellen Internetanschlüsse ab Oktober zur Verfügung stehen. Einige Wochen zuvor will die Telekom mit Marketingmaßnahmen um Kunden für das neue Angebot werben.
Wie dringlich der Breitbandanschluss erwartet wird, zeigt die Absichtserklärung, die zwischen der Stadt Bottrop und der Telekom geschlossen werden. Die Stadt sichert darin zu, ihrerseits Möglichkeiten für einen reibungslosen und schnellen Baufortschritt zu nutzen. Die Kosten für den Ausbau liegen ausschließlich bei der Telekom. Für Frank Neiling von der Telekom ist das Engagement der Stadt keine Selbstverständlichkeit. Insbesondere Kommunen mit eigenen Stadtwerken und Netzinfrastruktur sehen in seinem Unternehmen einen Konkurrenten, den man eher behindern als unterstützen wolle.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert