Brandenburg verzeichnet viele Zuzüger

Nach Brandenburg zogen im vergangenen Jahr deutlich mehr Menschen, als weggegangen sind. Eine Mitteilung des Statistischen Bundesamtes teilte mit, dass Brandenburg in 2018 bei den sogenannten innerdeutschen Wanderungen 15.000 Menschen dazu gekommen sind. Damit liegt das Bundesland auf dem ersten Platz. Aber auch in Bayern wanderten mehr Menschen zu. Dort gab es im vergangenen Jahr ein Plus von 9.000 Menschen und nach Schleswig-Holstein zogen es immerhin noch 8.000 Menschen. Vor allem um Zuzüge aus Berlin handelte es sich in Brandenburg und Schleswig-Holstein sowie aus Hamburg, wie es von Seiten der Statistiker heißt. Viele Großstädter nutzen von der Hauptstadt ein Umzugsunternehmen aus Berlin um ins Umland zu ziehen. Der Grund dafür sind hauptsächlich die steigenden Mieten.

In Berlin zeigt sich ein umgekehrtes Bild

Dagegen rangiert die deutsche Bundeshauptstadt am anderen Ende der Skala. Berlin verlor innerhalb Deutschlands deutlich mehr Menschen, als in die Stadt zogen. Das Minus beträgt 8.000 Menschen. Mit 10.000 Menschen waren es in Nordrhein-Westfalen noch mehr, die dem Land durch Abwanderung in andere Bundesländer verloren gingen.

Die Statistik darf keinesfalls mit den Einwohnerzahlen verwechselt werden, denn diese steigt in Berlin seit Jahren stark. In dieser Statistik machen die Zuzüge und Wegzüge innerhalb Deutschlands nur einen bestimmten Teil aus. Unter anderem zählen zu den Einwohnerzahlen auch die Geburtenzahlen sowie die Todesfälle und die Zuwanderung aus dem Ausland.

Um die Vier-Millionen-Marke zu erreichen, fehlen Berlin derzeit noch 250.000 Bewohner. Zwar verlangsamte sich das Bevölkerungswachstum nach den Schüben in den vergangenen Jahren etwas, aber dennoch wächst die Stadt jährlich um rund 30.000 Einwohner. Die Zahlen zeigen auf, dass überwiegend die Auslandszuzüge dafür verantwortlich sind.

Berlin ist eigentlich eine schrumpfende Stadt

Das alles zeigt, dass Berlin nicht mehr so schnell wächst wie in den vergangenen Jahren. In 2018 verbuchte die Hauptstadt noch ein Bevölkerungsplus von 31.300 Menschen und die Einwohnerzahl erhöhte sich in den letzten fünf Jahren durchschnittlich um 47.700 Menschen. Die Anzahl der Einwohner mit einem deutschen Pass verringerte sich in 2018 sogar um 6.000, während die ausländische Bevölkerung um über 37.000 Anwuchs. Dies ist ebenfalls dem Bericht des statistischen Amts Berlin-Brandenburg zu entnehmen.

Berlin wäre ohne die starke Zuwanderung sowie dem Geburtenüberschuss der Ausländer also eine schrumpfende Stadt. Ende 2018 lag der Bevölkerungsanteil mit einem fremden Pass bei 18.5%. Der Trend der vergangenen Jahre setzte sich bei den deutschen Berlinern dagegen weiter fort: Es sterben mehr Menschen als geboren werden und immer mehr ziehen aus der Hauptstadt weg, wofür sie sich oftmals pauschale Umzugsangebote kostenlos zusenden lassen..

Egal wie es bewertet wird: Die Metropole wird immer internationaler und das nicht nur aufgrund der Touristen, die aus aller Welt in die Bundeshauptstadt strömen, sondern da die Einwohner mittlerweile aus 193 Nationen kommen.

Das Nachbarland Brandenburg profitiert vom Abzug der Berliner

Im vergangenen Jahr verzeichnete Brandenburg einen Zuzug von rund 21.000 Menschen, bei denen es sich zum größten Teil um Berliner handelt, die es in die märkische Umgebung zog. Dadurch konnte das starke Geburtendefizit des Bundeslands ausgeglichen werden.

Der statistischen Gesamtbilanz für die Region Berlin-Brandenburg ist zu entnehmen, dass es Ende 2018 3.644.998 Berliner gab, von denen laut Statistik 30% Single-Haushalte sind. In den vergangenen Jahren hat der Anteil der Single Haushalte deutlich zugenommen. Zusätzlich gibt es durch die Langzeituntersuchung des Amts für Statistik zusätzlich Auskunft darüber, wie es um die Bevölkerungsstruktur in Berlin sowie den sozialen Status bestellt ist.

Die Zahl der Ein-Personen-Haushalte ist demnach seit 1991 um ca. 36,3% gestiegen. Dagegen ist die Zahl der Single-Haushalte bei den unter 25-Jährigen seit der Vereinigung Berlins um 17,8% gesunken. Die Zahl der Single Haushalte bei den 30- bis 70-jährigen ist dagegen um rund 50 bis 100% gestiegen. Somit handelt es sich bei „Kevin allein zu Haus“ keineswegs um einen jugendlichen Großstädter.

Zu diesen Daten passt, dass es sich bei den Kindern im Alter unter 18 Jahren um eine aussterbende Spezies handelt. Seit 1991 ging die Zahl der Alleinerziehenden mit Kindern um 19,4% zurück und die Zahl der Ehepaare mit Kindern um 33,6%.

Zwar wächst die Millionenstadt Berlin stetig, doch es hat den Anschein, dass sie keine Attraktion für Eltern ist, deren Kinder noch in den Kindergarten oder die Schule gehen. Familien, die es sich leisten können, entscheiden sich daher, aus der Stadt ins Grüne zu ziehen.

Deutschland wächst insgesamt

Im vergangenen Jahr sind insgesamt 400.000 mehr Menschen gekommen, als weggezogen. Laut dem Statistischen Bundesamt gab es insgesamt 1,58 Mio. Zuzüge aus dem Ausland, währen 1,18 Mio. Menschen ins Ausland gingen. Damit ging die Nettozuwanderungsrate leicht zurück: Diese lag im Jahr 2017 noch bei 416.000 Menschen.

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