Schweizer Uhrwerk

In Zukunft weniger Swatch-Teile in Luxusuhren

Schweizer UhrwerkBiel – Die Uhren des Schweizer Konzerns Swatch sind weithin bekannt und werden von vielen Menschen getragen. Allerdings gelten die Uhren der Marke als billig, wenngleich sie auch sehr modisch sind und durch viele Farbkombinationen auffallen. Besitzer von Luxusuhren dürften sich hingegen wundern, da von Swatch produzierte Teile in diesen Uhren zu finden sind. Allerdings ist Swatch zur Lieferung diverser Teile an die Konkurrenz verpflichtet und nicht eben stolz auf diese Tatsache. Jetzt hatte die Schweizer Wettbewerbs-Komission (Weko) aber doch noch ein Einsehen: Ab dem Jahr 2014 darf Swatch die Lieferung dieser Teile bis zum Jahr 2019 Schritt für Schritt halbieren. In Zukunft wird es also deutlich weniger Komponenten vom Schweizer Uhren-Riesen Swatch in teuren Luxusuhren geben und der Konzern ist dann nicht mehr in einem so großen Ausmaß zur Lieferung verpflichtet.

Aufgrund schwieriger Marktverhältnisse besteht weiterhin eine Lieferpflicht

Grund für eine weiterhin bestehende Lieferpflicht von Swatch an die Konkurrenz ist die derzeitige Marktsituation. Insgesamt kommen nur wenige Uhrenhersteller ohne Teile von Swatch aus, da diese unter anderem sehr viele Schlüsselteile produzieren. Kleine und mittlere Uhrenhersteller benötigen die Komponenten von Swatch, da eine eigene Produktion aus Kostengründen gar nicht möglich wäre. Für diese Unternehmen soll es in Zukunft eine Härtefallregelung geben. Gerade bei den Luxusgüterkonzernen liefert Swatch teilweise bis zu 90 Prozent der Schlüsselkomponenten, beispielsweise für Richemont und LVMH. Laut der Wettbewerbs-Komission müsse Swatch alle Unternehmen gleich behandeln. Außerdem kann die Lieferpflicht bei regulierenden Bestandteilen, auch als Assortiments bezeichnet, nicht aufgehoben werden, da die derzeitigen Marktverhältnisse eine solche Lockerung nicht erlauben.

Bereits seit zwei Jahren geht der Konzern gegen die Lieferpflicht an

Die Lieferpflichten für andere Konzerne von Swatch sind historisch gewachsen und sind für den Schweizer Konzern nicht wirklich vorteilhaft. Grund dafür ist, dass Swatch in den Hochzeiten kaum noch genug Schlüsselteile und Uhrwerke für den eigenen Bedarf produzieren kann, da so viel an andere Unternehmen geliefert wird. Betroffen sind davon vor allem die eigenen Luxusmarken Longines, Breguet und Tissot. In schlechten Zeiten bleibt Swatch hingegen auf den Überkapazitäten sitzen, sodass die Lieferpflicht für andere Konzerne Swatch immer wieder Probleme bereitet. Daher versucht der Swatch-Konzernchef Nick Hayes schon seit mehr als zwei Jahren mit der Wettbewerbs-Komission zu verhandeln und diese Lieferpflicht zu beenden. Zuletzt wurde zuvor im Juli eine erste Einigung abgewiesen. Jetzt konnte doch noch eine passende Einigung erzielt werden und schon ab 2014 kann ein schrittweiser Abbau der Lieferungen begonnen werden.

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