Internet-Kennzahlen: Teil 17 – TrustRank

Google PageRank Updates scheinen noch immer die Onlinewelt auf den Kopf zu stellen und immer wieder herrscht große Aufregung unter Webseitenbetreibern, wenn der Platzhirsch unter den Suchdiensten ein solches Update ausrollt. Erst im Dezember letzten Jahres war dies der Fall, als Google ein PageRank Update ausrollte.

Obwohl für viele der PageRank noch immer eine besonders wichtige Kennzahl zu sein scheint, sind sich SEO-Fachleute einig, dass der PageRank immer mehr an Bedeutung verliert. Einer der Gründe dafür ist die relativ leichte Manipulierbarkeit des PageRanks durch Spammer. Im Gegenzug entwickelt sich der TrustRank zu einem immer wichtigeren Kriterium bei der Einstufung von Websites. Das Prinzip des TrustRank-Algorithmus, der bereits 2004 von Zoltán Gyöngyi und Hector Garcia-Molina von der Standford University und Jan Pederson von Yahoo entwickelt wurde, ist mittlerweile fester Bestandteil bei der Beurteilung von Onlineauftritten.

Der TrustRank und seine Bedeutung

Der englische Ausdruck „Trust“ (Vertrauen) bringt bereits zum Ausdruck worum es geht. Der TrustRank ist ein Indikator dafür, inwieweit die jeweilige Suchmaschine einer Seite Vertrauen entgegenbringt. Der TrustRank Algorithmus ermöglicht den Suchmaschinen, Spam-Webseiten besser zu identifizieren. Je höher der Wert des TrustRank ist, umso vertrauenswürdiger ist die Seite in den Augen der Suchmaschine und dementsprechend wird diese auch in den SERPs gelistet.

Das Prinzip des TrustRank ist relativ einfach nachzuvollziehen und dem des PageRank relativ ähnlich. Auch der TrustRank einer Seite kann auf andere Seiten vererbt werden. Ist der PageRank jedoch lediglich auf die Anzahl der Backlinks und den PageRank der linkgebenden Seiten zurückzuführen, erfolgt beim TrustRank zusätzlich eine Beurteilung der Vertrauenswürdigkeit dieser Seiten. Es wird praktisch eine Einteilung von Websites in gute und weniger gute vorgenommen. Gute Webseiten sind dabei solche, die regelmäßig gepflegt und deren Inhalte überwacht werden. Weiterhin wird angenommen, dass gute Webseiten mit hoher Wahrscheinlichkeit auf gute Websites verlinken und dass Spam hier in der Regel keine Rolle spielt. Es wird dabei keine Unterscheidung einzelner Webseiten innerhalb einer Domain gemacht.

Der TrustRank in der Praxis

In der Praxis sieht dies folgendermaßen aus: Ausgangspunkt ist ein repräsentatives Set handverlesener, absolut vertrauenswürdiger und spamfreier Seiten (Trusted Seed Set), denen manuell ein Zertifikat, der so genannte Trustscore, zugeordnet wird. Deren ausgehende Links werden automatisch erfasst und weiterverfolgt. Die von den Seeds verlinkten Seiten sind nur eine Stufe (Hop) entfernt und gemäß der Annahme, dass gute Seiten auch auf gute Seiten und nicht auf Spamseiten verlinken, werden diese immer noch als vertrauenswürdig eingestuft. Allerdings ist es hier schon möglich, dass bereits 0,15% Spam enthalten sein können. Mit größerer Entfernung zum Trusted Seed Set nimmt der Spam-Anteil rapide zu. Zwei Hops entfernt können es beispielsweise bereits 4% und nach drei Hops schon 14% Spamanteil sein. Weiter entfernte Seiten werden von Suchmaschinen schon als weniger vertrauenswürdig eingestuft und entsprechend niedriger in den SERPs gerankt.

Der TrustRank: Fragen bleiben offen

Der TrustRank ist ein wirkungsvolles Konzept, um die Verbreitung von Spam in den Suchmaschinenergebnissen zu minimieren. Im Gegensatz zum PageRank, der für jeden User mit einfachen Mitteln sichtbar gemacht und beim Seitenaufruf direkt in der entsprechenden Toolbar angezeigt werden kann, lässt sich der TrustRank jedoch für uns nicht messen. Es ist noch nicht einmal sicher, wie der Einsatz des TrustRank innerhalb des Google Algorithmus verwendet wird und welche Wichtung der Wert genau erfährt. Dazu müsste man beispielsweise wissen, welche Domains genau zum Trusted Seed Set gehören.

Die Wahrscheinlichkeit, dass er nicht unbedeutende Auswirkungen auf das Ranking hat, ist jedoch sehr hoch, was sich an zahlreichen Beispielen belegen lässt, in denen Websites mit einem niedrigeren PageRank besser ranken als Seiten mit einem höheren PR. Daraus ergibt sich für Webseitenbetreiber die Konsequenz, beim Linkbuilding künftig verstärkt auf Qualität zu achten und Überoptimierungen zu vermeiden.

Weitere Beiträge über Internet-Kennzahlen

Teil 1: Die Linkpopularität
Teil 2: Die Domainpopularität
Teil 3: Eindeutige Besucher
Teil 4: Page Views
Teil 5: Anzahl indexierte Seiten
Teil 6: Alexa Ranking
Teil 7: Google PageRank
Teil 8 : Verweildauer
Teil 9: Absprungrate
Teil 10: Sichtbarkeit
Teil 11: OVI
Teil 12: Domain Authority und Page Authority
Teil 13: MozRank
Teil 14: Twitter-Follower
Teil 15: Blekko-Ranking
Teil 16: Google PageRank Update Dezember 2013
Teil 17: TrustRank

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