IWF-Chefin Lagarde für Juncker-Nachfolge im Gespräch

In der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP) gibt es offenbar Überlegungen, IWF-Direktorin Christine Lagarde bei den Europawahlen in zwei Jahren zur Spitzenkandidatin der Partei zu machen, damit sie anschließend Nachfolgerin von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker werden kann. „Lagarde hat Charisma, Erfahrung und Durchsetzungsvermögen – sie wäre eine sehr gute Wahl“, heißt es laut eines Berichts der „Welt am Sonntag“ in hohen EVP-Parteikreisen. Die französische Politikerin könnte in Brüssel auch von zahlreichen Regierungen, an denen Liberale beteiligt sind, unterstützt werden und zugleich attraktiv für weibliche Wählerinnen sein, schreibt die Zeitung unter Berufung auf EVP-Kreise.

Entscheidend sei aber, ob der neue französische Staatspräsident Emmanuel Macron eine Nominierung Lagardes unterstützen würde. Wie die „Welt am Sonntag“ weiter berichtet, pflegt Lagarde ein enges Verhältnis zu Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Juncker hatte bereits vor Monaten bekannt gegeben, dass er 2019 keine weitere Amtszeit als Chef der EU-Kommission anstrebt. Lagardes Amtszeit als Währungsfonds-Chefin läuft noch bis 2021. Mehrere ihrer Vorgänger, darunter auch Horst Köhler, beendeten ihr Mandat aber vorzeitig. Um Kommissionspräsidentin zu werden, müsste Lagarde bei den Europawahlen im Frühsommer 2019 Spitzenkandidatin der EVP sein und die Wahlen gewinnen – so wie Juncker im Jahr 2014.

Foto: Christine Lagarde, über dts Nachrichtenagentur

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