Sotschi Olympia 2014

Präparation von Skipisten für Sotschi

Sotschi Olympia 2014Wien – Die beiden Unternehmen tragen nicht nur beinahe den gleichen Namen, sondern haben noch andere Gemeinsamkeiten. Beide sind sie in Tirol ansässig, und beide sorgen für ausreichend Schnee, gegenwärtig auch in Sotschi. Einerseits ist da Christian Steinbach, seines Zeichens Pistenpräparationsprofi aus Oberndorf bei Kitzbühel, mit seinem Unternehmen Steinbach Alpin, das seit langer Zeit für Aufsehen auch in wissenschaftlichen Kreisen sorgt und andererseits ist da die 1962 gegründeten Steinbacher Dämmstoffe GmbH aus Erpfendorf. Gemeinsam haben die beiden Unternehmen eine Dämmmatten-Technologie entwickelt, durch die Schnee konserviert wird, in Sachen Pistenpräparation, wie beide Betriebe sagen, eine kleine Revolution.

Matten von der Steinbacher Dämmstoffe GmbH

Über 100.000 Kubikmeter Schnee wurden auf einer Fläche von 50.000 Quadratmetern im Vorfeld zu den Olympischen Spielen mit den weißen PE-Matten abgedeckt, die bis zu 10 Millimeter stark sind. Die Matten werden zum Zweck der Konservierung auf Schaumstoff auflaminiert, der darunter liegende, konservierte Schnee dient als Depotschnee für Pisten und Sprungschanzen. Die Matten werden in Bahnen aufgelegt und mit Heißluft verschweißt. Die Idee dazu? Sie entstammt einer Wette. Um die Wirksamkeit der Dämmstoffe zu demonstrieren, wurden Eisblöcke in Dämmmatten eingepackt und ein öffentlicher Wettbewerb ausgeschrieben. Wie groß ist der Eisblock nach einem halben Jahr? Tatsächlich waren nach der Frist noch 70 bis 80 Prozent vorhanden. Die Steinbacher Dämmstoffe GmbH zählt zu den drei führenden Dämmstoffproduzenten und ist der einzige Komplettanbieter im Dämmstoffbereich in Österreich. Im Geschäftsjahr 2012/2013 konnte ein Umsatz von 76 Millionen Euro erzielt werden. Die PE-Matten-Technologie in Sotschi gilt als Referenzprojekt.

Weltmeister Christian Steinbach

Er war Chef-Trainer der libanesischen Ski Nationalmannschaft und ist seit 1976 regierender Weltmeister im Drachenflug. Aber er ist auch Erfinder, etwa von den Injektions-Sprühbalken, die bei Wintersportbewerben nicht mehr wegzudenken sind. Zum ersten Mal kamen die Balken bei Olympischen Spielen in Nagano 1998 zum Einsatz. Sie werden jedoch nicht nur bei Sportbewerben eingesetzt, sondern inzwischen auch zur Erhaltung der Gletscher. Beim Sprühbalkensystem wird Wasser beliebig weit unter die Schneedecke gespritzt. Die Härte der Piste wird über Dauer und Wasserdruck bestimmt, wobei die Piste selbst trocken bleibt. Der Schnee härtet von unten nach oben, deshalb ergibt sich eine gleichmäßige Oberfläche. Da keine weiteren Behandlungen notwendig sind, wird die Piste resistent gegen mechanische Einflüsse und Temperaturanstieg. Die Injektionsbalken sind auch bei Plusgraden noch einsatzfähig. Schon bei den ersten Anwendungen der Sprühbalken, interessierte sich die Wissenschaft für die neue Technologie. Inzwischen ist sie jedoch noch ausgereifter, die innovative Idee aus den Tiroler Bergen. Und gemeinsam waren die Steinbacher Dämmstoffe GmbH und Christian Steinbach auch ohne Medaillenrang bei den Olympischen Spielen in Sotschi unschlagbar.

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