Schweizer Christbäume kommen aus dem Ausland

Bern – Es ist keine Neuigkeit, dass die Schweizer bevorzugt importierte Christbäume in Ihre Wohnzimmer stellen. Im Jahr 2004, damals stammten 70 Prozent der Weihnachtsbäume aus dem Ausland, schlossen sich die Eidgenössischen Christbaumproduzenten zur Interessensgemeinschaft IG Suisse Christbaum zusammen. Gemeinsam und mit vereinten Kräften setzten sie sich zum Ziel, ihren Anteil am Schweizer Christbaummarkt von 30 Prozent auf 60 bis 70 Prozent zu heben. Gezielte Werbung und verschiedene Aktionen wurden gestartet und Aufklärung betrieben. Schließlich sei der Kauf eines einheimischen Christbaums die ökologischere Variante. Und die Schweiz könne produktionstechnisch den gesamten Bedarf abdecken. Indes, der Plan ging nicht auf, denn auch heute wird der Markt von Importen beherrscht. Nur 40 Prozent der gekauften Weihnachtsbäume stammt aus einheimischen Wäldern oder Kulturen.

Strenge ökologische Regeln

Die Schweizer Christbäume werden nach strengen ökologischen Regeln angebaut und wesentlich kürzer vor dem Heiligen Abend geschlagen als die Importware. Sie stammt zumeist aus Monokulturen und die Bäume werden bereits lange Zeit vor Weihnachten umgeschnitten. Schweizer Christbäume sind eindeutig frischer und behalten länger ihre Nadeln. Besonders in diesem Jahr, da der nasse Frühling zwar anderen Kulturen schadete, den Nadelbäumen jedoch gut tat. Die Nadeln sind dichter und durch den langen, warmen Sommer auch ausgereifter. Der Preis für eine einheimische Rottanne liegt zwischen 20 und 30 Franken. Für eine Nordtanne muss zwischen 80 und 100 Franken gerechnet werden. Um den Verkauf einheimischer Bäume zu forcieren, wird vielerorts der Christbaumkauf als Familienerlebnis gestaltet. Lagerfeuer, Glühwein, Kinderpunsch und Kerzenschein, selbst das Bäumchen darf selbst geschlagen werden. Rund eine Million Christbäume werden in der Schweiz verkauft. Ob derlei Aktionen den Anteil der einheimischen Bäume heben können, wird sich nach Weihnachten zeigen.

Hauptimport aus den Niederlanden

Waren bisher Dänemark, Deutschland und Schweden die Hauptimportländer, hat 2012 Niederlande Schweden vom dritten Platz verdrängt. Mit einem Zuwachs von 10,18 Prozent scheinen sich die niederländischen Bäumchen immer besser zu verkaufen. Doch die Oststaaten legen ebenfalls zu. Die Christbäume aus ihren Kulturen sind wahre Preisdrücker. 2012 wurden insgesamt 596.000 Christbäume mit einem Wert von 11,5 Millionen Schweizer Franken importiert. Ein Geld, das auch in den einheimischen Wäldern liegen könnte. Ökologischer wäre es allemal. Viele Großverteiler, wie Coop, fördern auch den Verkauf von Schweizer Bäumen, indem sie das Angebot 50 zu 50 aufteilen, eine Hälfte Import, die andere Hälfte aus einheimischen Wäldern und Kulturen. Wenn es nach IG Suisse Christbaum gehen soll, müsste es heuer „Frohe Weihnachten mit einem Schweizer Bäumchen“ heißen.

Foto: © Dyet

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