Bei der Listenaufstellung der CSU für die bevorstehende Bundestagswahl machte Parteichef Markus Söder in seiner Rede deutlich, dass er einen Neuanfang für die Christsozialen fordert. Mit seinem klaren Appell an die Partei stellte er die Weichen für eine Erneuerung, die in den kommenden Monaten umgesetzt werden muss.
Rückblick auf schwierige Jahre
Die letzten Jahre waren für die CSU nicht einfach. Die Partei musste einige Tiefschläge einstecken und stand immer wieder in der Kritik. Das Abschneiden bei der Bundestagswahl 2017 war enttäuschend, die internen Querelen zwischen München und Berlin belasteten die Partei. Auch die Corona-Pandemie stellte die CSU vor große Herausforderungen, als sie ihre klassischen Themen zeitweise in den Hintergrund treten lassen musste.
Neuausrichtung der Partei
Söder machte in seiner Rede nun deutlich, dass es Zeit ist, diese Vergangenheit hinter sich zu lassen und sich auf eine Neuausrichtung der Partei zu konzentrieren. „Wir brauchen einen Neuanfang“, betonte er. „Die CSU muss sich erneuern, um für die Zukunft gerüstet zu sein.“
Der Parteichef skizzierte in seinen Worten, welche Schritte er sich für diesen Erneuerungsprozess vorstellt. Dazu gehört zum einen eine personelle Verjüngung an der Spitze der Partei. „Wir müssen jüngere, dynamischere Köpfe in Stellung bringen“, forderte Söder. „Die CSU soll wieder eine Partei der Zukunft sein, nicht des Gestern.“
Inhaltliche Neuausrichtung gefordert
Zum anderen brauche es aber auch eine inhaltliche Neuausrichtung. „Wir müssen unsere Themen und unser Profil schärfen“, betonte Söder. „Die Wähler wollen von uns wissen, wofür die CSU in Zukunft steht.“ Dabei gelte es, die klassischen Kernthemen der Partei wie Wirtschaft, Sicherheit und Familienpolitik mit neuen, zukunftsweisenden Konzepten zu unterlegen.
Söder nannte in seiner Rede einige Beispiele, wo er sich solche Neuausrichtung vorstellt. So müsse die CSU beim Klimaschutz „mutiger und innovativer“ werden und zugleich die Belange von Industrie und Mittelstand im Blick behalten. Auch in der Sozialpolitik brauche es neue Antworten auf die Herausforderungen der Zeit. „Wir müssen zeigen, dass die CSU eine Partei ist, die die Sorgen und Nöte der Menschen ernst nimmt“, sagte der Parteichef.
Führungsanspruch unterstrichen
Mit seiner Rede unterstrich Söder auch den Führungsanspruch der CSU innerhalb der Union. Er machte deutlich, dass die Schwesterpartei CDU gefordert ist, diesen Erneuerungsprozess mitzutragen. „Die CSU wird vorangehen, aber wir brauchen die volle Unterstützung unserer Freunde in der CDU“, betonte er. Nur gemeinsam könne man als Union die Bundestagswahl für sich entscheiden.
Zugleich warnte Söder aber auch davor, dass die CSU durchaus eigenständige Wege gehen werde, wenn die CDU nicht mitziehe. „Wir werden unseren Kurs selbstbewusst vertreten“, machte er deutlich. „Die CSU wird für die Wähler ein verlässlicher Partner sein – aber wir lassen uns auch nicht vorschreiben, wohin die Reise geht.“
Optimistischer Ausblick
Trotz der Herausforderungen, vor denen die Partei steht, zeigte sich Söder in seiner Rede optimistisch, dass die CSU gestärkt aus diesem Erneuerungsprozess hervorgehen werde. „Wir haben allen Grund, selbstbewusst in die Zukunft zu blicken“, betonte er. „Mit dem richtigen Personal, den richtigen Themen und der richtigen Strategie können wir bei der Bundestagswahl ein starkes Ergebnis einfahren.“
Dafür sei es aber entscheidend, dass die Partei geschlossen hinter diesem Kurs stehe. „Jetzt ist der Moment gekommen, an dem wir Verantwortung übernehmen müssen“, sagte Söder. „Gemeinsam können wir die CSU zu neuer Stärke führen.“