UMMC-Beteiligung an Kupferhütte

Wien – Die Ural Mining and Metallurgical Company mit Sitz im russischen Jekaterinburg übernimmt 10 Prozent Anteile an der Kupferhütte in Brixlegg. Das Unternehmen aus dem Ural ist spezialisiert auf Bergbau. Schwerpunkte liegen aber auch in der Kupferbranche, der Chemieindustrie und dem Maschinenbau. Beinahe 50 Unternehmen sind in der Ural Mining and Metallurgical Company Gruppe zusammengefasst. Der Umsatz von UMMC liegt bei rund 5 Milliarden Euro.

Kupferhütte Brixlegg

Als die Kupferhütte Brixlegg 1463 erstmals urkundlich erwähnt wurde, gehörte der heutige Tiroler Ort noch zu Bayern. Bereits seit 1885 wird durch die Einführung der großtechnischen Raffinationselektrolyse  hier sehr reines Kupfer produziert. Da die Erzförderung Anfang des 20. Jahrhunderts in Tirol rückläufig war, wurde die Hütte in Brixlegg auf die Rückgewinnung von Kupfer aus Altmetalllegierungen umgestellt. Beispiele für den Einsatz des Brixlegger Kupfers sind etwa das Dach des Parlaments, des Justizpalasts sowie des Schlosses Schönbrunn in Wien. Münzmetalle lieferte die Hütte unter anderem an die Münzdirektionen in Wien, Mailand und Venedig. Heute ist die Montanwerke Brixlegg AG, so der offizielle Name, eines der modernsten europäischen Kupferrecyclingunternehmen und wichtigster Arbeitgeber in der Region.  Das  Unternehmen gehörte zur Unternehmensgruppe A-Tec von Mirko Kovats, der 2010 Insolvenz beantragen musste. Es handelte sich dabei um die drittgrößte Insolvenz in Österreich. Verfahren wegen Bilanzfälschung und Steuerhinterziehung sind noch immer im Laufen.

Umcor übernimmt Montanwerke

Nach der Insolvenz des Unternehmers Kovats, übernahm die Umcor AG mit Sitz in Zürich die Montanwerke Brixlegg AG. Umcor ist ein international tätiges Rohstoffhandelsunternehmen. Der Schwerpunkt liegt auf Import, Export und Vertrieb von eisenhaltigen und nichteisenhaltigen Metallen, besonders von Kupfer. Umcor hält sich als Unternehmen sehr bedeckt und veröffentlicht keine Geschäftszahlen. Der Umsatz wird jedoch von Experten auf rund 1,5 bis 2,5 Milliarden Schweizer Franken geschätzt. 2012 musste Umcor in Tirol Verluste in der Höhe von 13,1 Millionen Euro hinnehmen.   Der Umsatz betrug 833 Millionen Euro, das Betriebsergebnis lag dabei mit 10,6 Millionen im positiven Bereich, dennoch wurde Verlust geschrieben. Zu den Montanwerken in Brixlegg gehören auch die Tochterunternehmen Kovohuty in der Slowakei und die Gindre Duchavany in Frankreich. Die Beteiligungen an Kovohuty wurden mit 4 Millionen Euro abgeschrieben, jene an Gindre Duchavany  um 2,2 Millionen Euro. Für 2013 wird ebenfalls ein Umsatzrückgang erwartet. In Kovohuty zeigt sich aber noch ein weiteres Problem. Bei der Inventur wurde das Fehlen von 1.500 Tonnen Kupfer entdeckt. Der Wert des verschwundenen Metalls wird mit 8,9 Millionen Euro angegeben. Es wurde Strafanzeige erstattet.

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