Dread-Disease-Versicherung: Absicherung gegen schwerwiegende Krankheiten

Erleidet ein Familienmitglied einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall oder erkrankt an Krebs, dann handelt es sich dabei nicht nur um einen persönlichen Schicksalsschlag, sondern dies kann auch finanzielle Folgen mit sich ziehen. Oft kommt es zum Einkommensausfall und das hat zur Folge, dass die Mittel für die alltäglichen Ausgaben fehlen und die medizinischen Zusatzkosten ein großes Loch in die Haushaltskasse reißen. Ganz zu schweigen davon, wenn ein krankheitsbedingter Umbau erfolgen muss. Eine Dread-Disease-Versicherung soll die finanziellen Belastungen abfangen.

Weniger Todesfälle durch Herzkrankheiten

Dem Herzbericht 2018, der im Februar 2019 veröffentlicht wurde, ist zu entnehmen, dass in Deutschland immer weniger Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen sterben, aber die HKE dennoch die Haupt-Todesursache bleiben. Zudem haben bestimmte Herzkrankheiten zugenommen, wie dem Herzbericht zu entnehmen ist.

Der Bericht enthält gute sowie schlechte Nachrichten. 2016 starben 2,1 % weniger Menschen an Herzerkrankungen als in 2014 und die Sterberate von Herzinsuffizienz-Patienten sank um 11 %. Aber trotz aller Fortschritte bleiben die HKE trotz aller Fortschritte die Todesursache Nummer 1 in Deutschland mit 37 % aller Todesfälle vor bösartigen Neubildungen mit 25 %. Das teilte die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie mit.

Aktuell werden jedoch nach Angaben der medizinischen Fachgesellschaften deutlich mehr Menschen aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in den Krankenhäusern behandelt, als noch vor wenigen Jahren. Mehr als 1,71 Millionen Krankenhaus-Einweisungen gab es in 2017 aufgrund von Herzerkrankungen und das sind 37.800 mehr gewesen als in 2015. In dem Bericht heißt es, dass eine Trendwende in der älter werdenden deutschen Bevölkerung nicht zu erwarten ist.

Die Dread-Disease-Versicherung wird auch als „Schwere-Krankheiten-Versicherung“ bezeichnet. Sie stammt aus dem angelsächsischen Raum, in der die Berufsunfähigkeitsversicherung eher unbekannt ist.

Die „Schwere-Krankheiten-Versicherung“ – für wen ist sie sinnvoll?

Ohne Frage stellt die Berufsunfähigkeitsversicherung – kurz BU – einen umfassenden Schutz dar, da durch sie alle gesundheitlichen Ursachen versichert sind, für den Fall, dass der Versicherte keiner Arbeit mehr nachgehen kann, selbst bei psychischen Erkrankungen. Für einen jeden, der weder eine BU-Police abschließen kann, noch eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung, für den ist die Dread-Disease-Versicherung eine gute Alternative. Denn so besteht etwas Absicherung bei einer schweren Erkrankung.

Die Einmalzahlung von der Versicherung kann bspw. dafür genutzt werden, um eine zusätzliche Behandlung zu finanzieren, den Immobilienkredit weiter zu bedienen oder den Betrieb weiter zu führen, sofern der Betroffene selbstständig ist. Zu beachten ist, dass der Vertrag zumeist dann endet, wenn die Versicherung eine Auszahlung vorgenommen hat. Das bedeutet, sollte es zu einer erneuten Erkrankung kommen, zahlt die Versicherung nicht mehr.

Die Dread-Disease-Versicherung ist zudem eine Alternative, wenn es aufgrund psychischer Vorerkrankungen nicht möglich ist eine BU-Versicherung abzuschließen. Wobei dieser Vorteil zugleich ein Nachteil ist, denn diese Erkrankungen sind bei der „Schwere-Krankheiten-Versicherung“ ausgeschlossen.

Aufgrund der begrenzten Zahl der versicherten Krankheiten haben Menschen mit Vorerkrankungen in anderen Bereichen eine Chance, einen Versicherungsschutz zu erhalten. Doch auf der anderen Seite sind nicht einmal 50 % der Ursachen mit der Dread-Disease-Versicherung abgedeckt, derentwegen Menschen berufsunfähig werden. Denn chronische Rückenbeschwerden und psychische Erkrankungen sind hier nicht versichert.

Wann zahlt die Versicherung?

Es bestehen unterschiedliche Tarife in dieser Versicherung und jeder Tarif enthält eine genau definierte Liste von Krankheiten, bei denen der Versicherer zahlt. Dabei ist es egal, ob der Betroffene noch arbeitsfähig ist oder nicht.

In der Regel tritt die Dread-Disease-Versicherung bei Herzinfarkt, Schlaganfall, Krebs, Multiple Sklerose, Koma, Erkrankungen des Nervensystems und dem Verlust von elementaren Fähigkeiten (Sehen oder Hören) ein. Außerdem zahlen einige Versicherungen auch bei Pflegebedürftigkeit in jungen Jahren oder bei Unfallfolgen wie bspw. einer Amputation von Gliedmaßen, Kopfverletzungen oder schweren Verbrennungen.

Doch nicht die Anzahl der versicherten Krankheiten ist entscheidend für einen guten Tarif, sondern viele der Krankheiten sind eher äußerst selten und daher bietet ihr Einschluss nur einen geringen Zusatznutzen. Nicht versichert sind bspw. Burn-Out, Depressionen oder anderweitige psychische Krankheiten, aber auch selbstverursachte Geschlechtskrankheiten. Bei den Personen, bei denen es tendenziell in diese Richtung geht, die sollten über eine BU nachdenken, denn bei dieser sind diese Erkrankungen mit abgesichert.

Der Knackpunkt stellt die Definition der Krankheiten dar. Denn nur dann wenn der Arzt eine Diagnose stellt, die in den Vertragsbedingungen definiert ist, kommt es zur Auszahlung und dann auch nur in dem Fall, wenn die Krankheit einen bestimmten Schweregrad aufweist. Zumeist gehen die Versicherten bei Frühstadien von Krebs leer aus.

Welche Krankheiten letztendlich versichert sind und wie sie definiert sind, das unterscheidet sich bei den Versicherungsanbietern. Daher ist es ratsam, sich vor dem Abschluss genau über die Dread-Disease-Versicherung zu informieren, um in Erfahrung zu bringen, wann der Versicherte geschützt ist und wann nicht.

Die Kosten der Dread-Disease-Versicherung

Welche Kosten mit dem Abschluss einer solchen Versicherung auf den Versicherten zukommen, das ist abhängig von Alter und Gesundheitszustand. Im besten Fall wird eine Dread-Disease-Versicherung zusätzlich zur BU- oder Erwerbsunfähigkeitsrente abgeschlossen. So ist es möglich, mit einer niedrigen Versicherungssumme bspw. die Immobilienfinanzierung für einige Jahre abzusichern, für den Fall dass der Kreditnehmer schwer erkrankt und nicht mehr in der Lage ist, für die Raten aufzukommen.

„Gut versichert“ – bisher erschienene Beiträge

Teil 1: Versicherungen, eine Übersicht
Teil 2: Riester Rente
Teil 3: Haftpflichtversicherung
Teil 4: Betriebliche Altersvorsorge
Teil 5: Berufsunfähigkeitsversicherung
Teil 6: Vermögenshaftpflichtversicherung
Teil 7: Risikolebensversicherung
Teil 8: Betriebshaftpflichtversicherung
Teil 9: Autoversicherung
Teil 10: Dread Disease Versicherung
Teil 11: Berufshaftpflichtversicherung

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