Die Möbelhauskette Kika/Leiner ist erneut in Turbulenzen geraten. Nur ein Jahr nach der Übernahme durch einen neuen Eigentümer musste das Unternehmen im November 2024 einen weiteren Insolvenzantrag stellen. Für die rund 1.400 Mitarbeiter:innen bedeutet dies eine äußerst unsichere Zukunft.
Pleite im Jahr 2023
Bereits im Juni 2023 hatte Kika/Leiner Insolvenz anmelden müssen. Das traditionsreiche Möbelhaus, das seit Jahrzehnten in Österreich und Teilen Osteuropas präsent war, konnte den wachsenden Wettbewerbsdruck durch Online-Händler und veränderte Konsumgewohnheiten nicht mehr standhalten. Nach zähen Verhandlungen fand sich schließlich ein Investor, der das Unternehmen übernahm und einen Neustart ermöglichen sollte.
Hoffnungsvoller Neuanfang unter neuer Führung
Die Übernahme durch den neuen Eigentümer im Jahr 2023 war mit großen Hoffnungen verbunden. Man wollte die Marke Kika/Leiner modernisieren, das Filialnetz teilweise umstrukturieren und das Angebot stärker an die veränderten Bedürfnisse der Kunden anpassen. Auch die Mitarbeiter:innen blickten optimistisch in die Zukunft und waren motiviert, gemeinsam den Turnaround zu schaffen.
Erneute Insolvenz unter neuem Eigentümer
Doch nun, nur ein Jahr später, steht Kika/Leiner wieder vor dem Aus. Das Unternehmen hat einen erneuten Insolvenzantrag gestellt und muss um seine Existenz bangen. „Wir haben wirklich alles versucht, um das zu verhindern“, betonen die Verantwortlichen. „Aber leider konnten wir die anhaltenden Herausforderungen nicht mehr stemmen.“
Gründe für den Niedergang
Experten sehen mehrere Faktoren, die zum Scheitern des Neuanfangs beigetragen haben. Zum einen sei es dem Unternehmen nicht gelungen, seine Strukturen und Abläufe schnell genug an die veränderten Marktbedingungen anzupassen. Die Modernisierung des Filialnetzes und des Produktportfolios habe zu lange gedauert. Gleichzeitig verschärfte sich der Wettbewerb im Online-Handel weiter, was Kika/Leiner vor große Herausforderungen stellte.
Hinzu kamen die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, die den stationären Möbelhandel schwer getroffen haben. „Die Kaufzurückhaltung der Verbraucher in Krisenzeiten hat uns zusätzlich belastet“, so ein Sprecher des Unternehmens. „Letztlich war die Kombination aus all diesen Faktoren einfach nicht mehr zu stemmen.“
Bangen um die Arbeitsplätze
Für die rund 1.400 Mitarbeiter:innen von Kika/Leiner bedeutet die erneute Insolvenz eine äußerst unsichere Zukunft. Viele von ihnen sind schon seit Jahrzehnten bei dem Unternehmen beschäftigt und haben nun Angst um ihren Arbeitsplatz. „Wir hoffen natürlich, dass es auch dieses Mal wieder einen Investor gibt, der das Unternehmen übernimmt und weiterführt“, sagt eine langjährige Verkäuferin. „Aber die Unsicherheit ist groß.“
Suche nach Lösungen
Die zuständigen Behörden und Interessenvertretungen haben bereits Gespräche aufgenommen, um mögliche Lösungen für die Mitarbeiter:innen zu finden. „Unser oberstes Ziel ist es, so viele Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten“, betont der zuständige Arbeitsminister. „Dafür werden wir alle Optionen prüfen – vom Verkauf an einen neuen Investor bis hin zu Transfergesellschaften.“
Auch die Konsumenten zeigen sich betroffen vom drohenden Ende der traditionsreichen Möbelhauskette. „Kika/Leiner war für viele von uns einfach ein fester Bestandteil unseres Alltags“, sagt eine langjährige Kundin. „Es wäre wirklich schade, wenn diese Marke vom Markt verschwinden würde.“
Hoffnungsvoller Ausblick?
Trotz der düsteren Aussichten wollen die Verantwortlichen bei Kika/Leiner nicht aufgeben. „Wir werden alles daran setzen, eine Lösung für das Unternehmen und unsere Mitarbeiter:innen zu finden“, betonen sie. „Mit der richtigen Strategie und Unterstützung sehen wir durchaus Chancen, Kika/Leiner auch dieses Mal wieder auf die Beine zu stellen.“
Ob dies gelingen wird, bleibt abzuwarten. Fest steht aber, dass die nächsten Wochen und Monate für die Beschäftigten eine äußerst belastende Zeit sein werden. Sie hoffen, dass ihre langjährige Arbeit für das Unternehmen sich am Ende doch noch auszahlt.