Reisen: mehr Gäste in der Schweiz

Reisen: mehr Gäste in der Schweiz

Bern – Seit drei Jahren macht sich die Krise in Europa besonders stark bei den rund 4.900 Schweizer Hotel- und Kurbetrieben bemerkbar. Im Jahr 2012 wurde ein Rückgang der ausländischen Gäste um 11 Prozent verzeichnet. Aus Deutschland kamen sogar um 15 Prozent weniger als noch im Jahr zuvor. Besonders in den Bergregionen zeigte sich der Rückgang an Nächtigungen deutlich. Damals erklärte CEO von Hotelleriesuisse, Christoph Juen: „Die Ferienplanung geht verstärkt über das Portemonnaie, was die Schweiz zusammen mit dem starken Franken besonders trifft.“

Das Portemonnaie scheint wieder voller

Schon im ersten Halbjahr 2013 zeichnete sich die positive Entwicklung beim Schweizer Tourismus ab. Die Geldbörsen der Gäste aus den Krisenstaaten scheinen wieder voller geworden zu sein, der Urlaub in der Schweiz wieder möglich. Die Nächtigungen nahmen um 4,4 Prozent auf 4 Millionen zu. Im Juli hielt die steigende Tendenz an. Aus dem europäischen Raum kamen um 71.000 Gäste mehr in die Schweiz als im Vergleichsmonat 2012. Die Zahl entspricht einem Plus von 5,3 Prozent. Die meisten Übernachtungen wurden von Briten, mit 27.000, einem Plus von 17 Prozent, getätigt. Es folgten deutsche Bürger mit einem Plus von 3 Prozent und insgesamt 14.000 Übernachtungen. In 11 der 13 Tourismusregionen der Schweiz konnten sich die Hotels und Kurbetriebe besonders freuen. In Graubünden wurden 49.000 Nächtigungen mehr gezählt, ein Plus von 8,6 Prozent. Auch das Berner Oberland und das Gebiet Luzern/Vierwaldstättersee zeigten ein Plus von 29.000 Übernachtungen. Die positive Entwicklung erreichte jedoch nicht das Wallis und Genf. Hier musste sogar ein Rückgang hingenommen werden, im Wallis von 3,3 Prozent und in Genf von 2,6 Prozent.

Gäste aus der ganzen Welt

In der Vorjahresperiode kamen 19.000 Gäste aus Übersee, 2013 konnten 23.000 US-Amerikaner gezählt werden, ein Plus von 8,4 Prozent. Deutliche mehr Urlauber reisten aus China an. Die Chinesen stellen einen Nächtigungsrekord von Plus 39 Prozent auf, das bedeutet eine Gästezahl, die um 38.000 größer ist als im Vergleichszeitraum 2012. Ein Rückgang machte sich bei den Besuchern aus den Golfstaaten bemerkbar. 66.000 Nächtigungen wurden weniger verbucht, ein Minus von 62 Prozent, ebenfalls ein Rekord, doch ein negativer. Für die Zukunft wird auch ein Zustrom aus den Schwellenländern Brasilien, Indien und Russland erwartet. Die Schweizer Hotellerie hofft auch auf einen Wirtschaftsaufschwung in Asien. Die wirtschaftliche Situation der europäischen Staaten gibt Grund zu weiterer Hoffnung. Das Tourismusland Schweiz scheint die Krise hinter sich zu haben. Trotz der Wetterkapriolen im ersten Halbjahr zeigten sich die Nächtigungszahlen positiv, zum ersten Mal seit drei Jahren.

Foto: © wirtschaft.com

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